Die SP möchte, dass der Kanton Zürich fremdsprachige Kinder, die nur ungenügend Deutsch sprechen, schon vor dem Eintritt in den Kindergarten fördert. Gute Deutschkenntnisse seien zentral für den Schulerfolg und die Bildungschancen von Kindern, begründet sie ihren Vorstoss. Vorbild dafür ist das Konzept der Frühförderung im Kanton Basel-Stadt.
Die bürgerliche Mehrheit des Zürcher Parlaments befand das «Basler Modell» aber als untauglich. Die SVP kritisierte vor allem, dass der Staat die Kosten für die Förderung zu tragen hätte. Schätzungen gehen davon aus, dass es sich um 20 Millionen Franken im Jahr handelt.
Wirkungslos?
Die FDP fand, das Modell habe in Basel nicht die erhoffte Wirkung gezeigt. So sei der Bedarf für den «Deutsch als Zweitsprache»-Unterricht nicht zurückgegangen. Zudem gebe es in vielen Gemeinden schon gute Angebote. Gegen den Vorstoss der SP wandte sich auch Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP). Die Regierung wolle einen breiteren Ansatz und sich nicht nur auf die Deutschförderung beschränken.
Unterstützung für ihr Anliegen fand die SP nur bei den Grünen, den alternativen Listen und der EVP, was nicht für eine Mehrheit reicht. Der Rat lehnte das Anliegen denn auch mit 101 zu 59 Stimmen ab. Frühförderung für Kinder, die daheim nicht Deutsch sprechen, bleibt damit vorläufig freiwillig und in der Kompetenz der Gemeinden.
Das Thema ist damit aber nicht vom Tisch. SP, Grüne und EVP haben bereits einen neuen Vorstoss eingereicht. Er verlangt, dass Kanton und Gemeinden dafür sorgen, dass alle Kinder genügend gut Deutsch können, wenn sie in die Schule kommen. Und auch die Bildungsdirektorin Silvia Steiner verspricht, dass am Thema dran bleibt.