Die Bündner Kantonspolizei hat am diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos einen Fehler gemacht, als sie während rund zwei Stunden einen NZZ-Journalisten festhielt. Wie Journalist Boas Ruh gegenüber Radio SRF bestätigte, habe sich Regierungsrat Christian Rathgeb im Juli bei ihm entschuldigt und eine Nusstorte vorbeigebracht.
Sprachprobleme am WEF in Davos
Regierungsrat Christian Rathgeb bestätigt die Entschuldigung sowie die Nusstorte und sagt zum Grund für die irrtümliche Festnahme: «Es gab Kommunikationsprobleme, der Druck war hoch, die Polizisten waren in diesem Moment stark gefordert.»
Boas Ruh schilderte den Vorfall anschaulich in seinem Erlebnisbericht «Wie ich am WEF in einer Polizeizelle gelandet bin» (NZZ vom 24. Januar 2018).
«Der Druck war hoch»
Am WEF sind jedes Jahr Polizisten und Polizistinnen aus der ganzen Schweiz im Einsatz. Dabei arbeiten sie in Teams - beispielsweise nur französischsprachige Polizisten wie bei der Festnahme des Journalisten am Rande einer Kundgebung. Dabei seien nicht in allen Organisationen die gängigen Sprachen vertreten, so der Polizeidirektor.
Das soll sich ändern, kündet Regierungsrat Rathgeb an: «Wenn rasche Abklärungen notwendig sind, soll diesem Aspekt künftig besser Rechnung getragen werden». Die Polizei wolle sich künftig so organisieren, dass bei Bedarf Leute mit den nötigen Sprachkenntnissen herangezogen werden können, um offene Fragen zu klären.
SRF1, Regionaljournal Graubünden, 12:03 Uhr; habs