Ein Asylzentrum in Basel gerät in die Schlagzeilen. Es geht um Gewalt, heftige Auseinandersetzungen, Vorwürfe und Gegenvorwürfe: «Dann wurde ich in den Raum gebracht und dann waren da fünf Securitas, die mich schlugen», berichtet ein Bewohner. «Als der Ordnungsdienst die Tür öffnete, versuchte Asylbewerber X ihn unverzüglich anzugreifen», heisst es wiederum in einem internen Bericht an das Staatssekretariat für Migration (SEM). Dieses sagt: «Wir haben keine Hinweise auf unverhältnismässige Gewalt, werden dem aber nochmals im Detail nachgehen.»
Fakt ist: Die Polizei wird dort regelmässig aufgeboten, um Konflikte zwischen Asylbewerbern, oder Asylbewerbern und dem Sicherheitspersonal zu lösen. Basierend auf den Vorfällen im Bässlergut geht SRF Forward der Frage nach, ob es Faktoren gibt, die Asylzentren zu solch spannungsgeladenen Orten machen.
Die Migrationsexpertin Denise Efionayi-Mäder sagt dazu: «Ja das glaube ich schon, und zwar einerseits, weil das natürlich eine Ausnahmesituation ist, vor allem für die Geflüchteten. Sie sind in einer sehr unsicheren Situation. Und dann warten sie in so einem Verfahrenszentrum auf den Ausgang ihres Asylverfahrens sind dort stark abhängig sind davon, was die Behörden über ihr Schicksal entscheiden.» Sie ist stellvertretende Direktorin des Schweizerischen Forums für Migrations- und Bevölkerungsstudien der Universität Neuenburg und sieht das Problem auch beim Personal, das einem erheblichen Stress ausgesetzt ist: «Viele Leute sind nicht ausreichend ausgebildet, um mit diesen Situationen umzugehen.» Dem widerspricht der Pressesprecher des SEM, Lukas Rieder: «Ich würde sagen, sowohl die Betreuung, als auch das Sicherheitspersonal, ist sehr gut geschult. Für das Sicherheitspersonal gibt es zum Beispiele Kurse, die von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe angeboten werden, im Bereich der interkulturellen Kommunikation.»