Der Inhalt der Sprachnachricht ist beängstigend: «Kaufe heute noch was du brauchst. Morgen wirst du nichts mehr bekommen.» Die Frau, die man hört – angeblich eine Mitarbeiterin des Bundeshauses – spricht von einem «internen Meldung» und einem drohenden nationalen «Notstand». Man solle die Nachricht an «so viele Leute wie möglich» weiterleiten.
Solche und ähnliche Falschnachrichten machen seit Beginn der Coronakrise in der Schweiz und vielen anderen Ländern die Runde. Und das ist kein Zufall: Angst und Unsicherheit sind der ideale Nährboden für Gerüchte und Falschinformationen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt diesbezüglich vor einer Infodemie – also einer Flut an Informationen – als Begleiterscheinung der eigentlichen Coronapandemie.
Wie diese konkret aussieht, haben sich Forscher des Reuters Institute for the Study of Journalism der Universität Oxford in einer aktuellen Studie angeschaut.
Wir sehen einerseits klassische Desinformationskampagnen, zuletzt von Russia Today und Sputnik News. Da ist sicher ein politisches Motiv dahinter, z.B. Unruhe und Verwirrung stiften. In anderen Fällen stehen finanzielle Motive dahinter. Es gibt aber auch Leute, die in irgendeiner Form tatsächlich daran glauben, was sie schreiben. Oder Leute, die verunsichert sind oder es aus Spass machen
Häufig verbreiten sich Falschinformationen über geschlossene Instant-Messaging-Dienste wie Whatsapp. Dort ist die Kommunikation privat und verschlüsselt. Das macht aus Sicht des Datenschutzes Sinn, hat aber einen Nachteil: Nicht einmal die Anbieter selbst wissen, was sich die User gegenseitig hin- und herschicken – und können so anders als bei Facebook, Twitter und Youtube bei problematischen Inhalten auch nicht eingreifen. Whatsapp kann somit kaum gegen die Verbreitung von Falschinformationen auf seinen Kanälen vorgehen.
Es liegt also an jedem Einzelnen, der Verbreitung fragwürdiger Informationen entgegenzuwirken. Eine kleine Entscheidungshilfe bietet das kurze Video, das unten heruntergeladen werden kann. Es kann an Chatpartner verschickt werden, die mutmassliche Falschinformationen teilen und dient als freundlicher Reminder, verantwortungsvoll mit dem «Share»-Button umzugehen.