Die St. Galler Regierung will nur noch vier statt neun Spitäler. Das hat Konsequenzen für die Spitäler in Altstätten, Wattwil, Flawil, Rorschach und Walenstadt. Sie werden in der heutigen Form nicht mehr benötigt. Von Schliessung ist aber nicht die Rede, jedoch von Angebotsanpassungen.
An diesen fünf Standorten soll es künftig nämlich Notfallzentren geben. Sie verfügen nur noch über ein kleines Bettenangebot. Im Notfall sollen diese Zentren für die Patienten innerhalb von zwanzig Minuten erreichbar sein und eine professionelle Versorgung anbieten. Das sei die Zielvorgabe der Regierung, sagt Gesundheitschefin Heidi Hanselmann.
Das sagt der Gesundheitsökonom
Gesundheitsökonom Heinz Locher sagt gegenüber Radio SRF, es sei richtig, wenn die Notfallversorgung sehr dezentral erfolge. Wenn Eingriffe nötig seien, müsse im Interesse der Patienten eine Konzentration erfolgen – und zwar aus Qualitätsgründen.
Die verhältnismässig einfachen Fälle würden heute ambulant behandelt. Für die anderen, die schwereren Eingriffe, seien die dezentralen Strukturen weniger gut geeignet, sagt Locher. Denn seiner Meinung nach spielen bei der Qualität Menge und Erfahrung eine Rolle.
«Primär gut, dass das Spital erhalten bleibt»
In einer ersten Stellungnahme zeigt sich der Flawiler Gemeindepräsident, Elmar Metzger nicht gänzlich unzufrieden mit dem Vorschlag der Regierung. «Primär ist es gut, dass das Spital Flawil erhalten bleiben soll, in welcher Form auch immer», sagt Metzger. Man müsse jetzt genau schauen, was so ein Notfallzentrum beinhalte. Bevorzugen würde die Gemeinde grundsätzlich nach wie vor, wenn das Spital Flawil durch einen privaten Anbieter weiterbetrieben würde. Die Regierung hat diesem Ansinnen jedoch eine Absage erteilt.
So schnell dürften die Diskussionen um die Spitäler im Kanton St. Gallen jedoch nicht enden.