Am zweiten Tag seiner Schweiz-Reise hat der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Freitag den Kanton Aargau besucht. Dort besichtigte er eine Hightech-Firma und pflegte mit Aargauer Regierungsvertretern die seit Jahren bestehenden, gutnachbarschaftlichen Beziehungen.
Im Mittelpunkt von Kretschmanns drittem Besuch im Kanton Aargau standen die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0. Dies seien die besten Themen, um sich gegenseitig auszutauschen, sagte der Gastgeber, Landstatthalter Urs Hofmann (SP), bei einem Besuch der Hightech-Firma SWD in Densbüren AG.
Verkehr, Atommüll, Energie
Kretschmann seinerseits wies auf die Wichtigkeit solcher Firmen hin, die mit ihren Produkten und Technologien die Zukunft mitgestalten würden. SWD liefert Teile für Hybird- und Elektromotoren – auch an die Autoindustrie. Unter anderem gehört Daimler mit Hauptsitz in der baden-württembergischen Haupstadt Stuttgart zu den Kunden.
Die beiden Delegationen tauschten sich auch über weitere Themen aus. So betonte Winfried Kretschmann einmal mehr, dass ihm die Sicherheit des AKW Beznau Sorgen bereite. Der über 50-jährige Reaktor entspreche nicht den heutigen Sicherheitsanforderungen.
Bei allen anderen Themen war man sich aber einig. So wollen beide Seiten das Verkehrschaos an den Grenzübergängen – u.a. in Stein-Säckingen und Koblenz – angehen. Eine Arbeitsgruppe soll aufzeigen, wie mögliche Lösungen aussehen könnten. Eine schnelle Behebung sei allerdings nicht realistisch.
Weiteres grosses Thema war das geplante Atomendlager in der Schweiz. Alle drei möglichen Standorte liegen in unmittelbarer Nähe des Rheins und damit der deutschen Grenze. Bereits verschiedentlich hatten sich deutsche Politiker über die mangelnde Mitsprache beschwert.
Zum Abschluss des Besuchs stand am Freitag ein Mittagessen in Rheinfelden AG auf dem Programm. Am Donnerstag hatte Kretschmann dem Kanton Schaffhausen und dessen Regierung einen Besuch abgestattet. Dabei kamen vor allem Fragen zum Bahnverkehr zur Sprache.