Die Tage sind schon kürzer, und mit der Umstellung auf Winterzeit wird es dann noch früher dunkel – Hochsaison für die sogenannten Dämmerungseinbrecher. In den Wintermonaten steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Stadt Zürich denn auch auf das Doppelte bis Dreifache an. Doch auch hier gehen – genau wie bei den Einbrüchen ganz allgemein – die absoluten Zahlen seit vier Jahren deutlich zurück.
Software erkennt Risikogebiete
Seit vier Jahren benutzt die Stadtpolizei Zürich das Prognosetool «Precops». Die Software macht sich den Umstand zunutze, dass Einbrecher nach gewissen Mustern handeln. So schlagen sie dort am liebsten zu, wo sie bereits einen Erfolg verzeichnen konnten. Auf diese Weise lassen sich Risikogebiete – vom einzelnen Gebäudekomplex bis zum Stadtquartier – ausmachen; die Polizei kann mit erhöhter Präsenz reagieren und Folgetäter abschrecken.
«Indem wir die Daten mehrerer Jahre ausgewertet haben, wissen wir heute relativ gut, wo diese Risikogebiete sind», sagt Dominik Balogh von der Stadtpolizei Zürich. Er ist überzeugt, dass der Rückgang der Einbruchzahlen dem Prognosetool zu verdanken ist. Schon seit längerem spricht die Stadtpolizei davon, «Precops» auf andere Verbrechensformen ausdehnen zu wollen. Soweit sei man noch nicht, sagt Balogh, aber: «Es gibt mittlerweile ein Nachfolgesystem, das wesentlich mehr kann. Das schauen wir uns jetzt an.»