Nach der St. Galler Ständeratswahl am Sonntag geht es für die Parteien in die nächste Wahlrunde: Im Herbst sind die ordentlichen nationalen Wahlen. Auch dann spielen die CVP, SP, FDP und SVP wieder eine wichtige Rolle.
CVP und SP in Pole-Position
Die CVP und die SP treten mit ihren Ständeräten Beni Würth und Paul Rechsteiner als Favoriten an. Würth dürfte im Herbst kaum abgewählt werden, auch wenn ihm seine Doppelrolle als St. Galler Regierungsrat und Bundesparlamentarier vorgehalten werden könnte. Paul Rechsteiner wiederum kann nicht mehr auf den «Polit-Traumpaar-Effekt» zählen, von welchem er profitierte, als er zusammen mit Karin Keller-Sutter in Bern politisierte.
FDP und SVP kämpferisch
Für die FDP wäre im Wahlherbst eine erneute Kandidatur von Susanne Vincenz-Stauffacher möglich. Aber auch Unternehmer und Nationalrat Marcel Dobler wäre ein valabler Kandidat. Für Parteipräsident Raphael Frei ist klar, dass die FDP den Sitz zurückhaben will, die erste Strategiesitzung habe bereits stattgefunden.
Für uns ist klar: Wir wollen diesen Sitz zurück
Der SVP ist der Sprung ins Stöckli mit Nationalrat Mike Egger missraten. Der St. Galler Parteipräsident Walter Gartmann gesteht die Niederlage unumwunden ein. Aber auch für ihn ist klar, dass die SVP wieder antreten wird - offen ist, mit wem. Mike Egger sei für ihn nach wie vor ein valabler Kandidat.
Mike Egger ist für mich nach wie vor ein valabler Kandidat.
Möglich wäre auch eine Kandidatur von Regierungsrat Stefan Kölliker, welcher parteiintern für die Wahl im Frühling nicht berücksichtigt wurde.
Bunter Kandidatenstrauss
Nebst den vier grossen Parteien werden auch parteilose Kandidierende antreten. Weiters wollen auch die Grünen mitmischen. Der St. Galler Parteipräsident Thomas Schwager sprach davon, dass die Grünen eine Frau ins Rennen schicken könnten. Die Nationalratskandidatin und St. Galler Stadtparlamentarierin Franziska Ryser wäre eine Möglichkeit.
Somit dürfte es für den St. Galler Wahlherbst einen bunten Kandidatenstrauss im Ständeratswahlkampf geben. Und auch wenn die Bisherigen einer etwas einfacheren Wahl entgegenblicken können, einen gemütlichen Spaziergang ins Stöckli dürfte es für das Duo Rechsteiner-Würth nicht geben.