Die Ausgangslage: Die beiden Solothurner Ständeräte heissen seit rund zehn Jahren Roberto Zanetti (SP) und Pirmin Bischof (CVP). Beide treten auch zu den kommenden Wahlen noch einmal an. Beide sind im Kanton bekannt, haben sich zuletzt keine Fehltritte geleistet und haben damit als Bisherige eine sehr grosse Wiederwahlchance.
Die Geschichte: Die FDP versteht sich als staatstragende Partei und stellte seit der Gründung des Bundesstaats 1848 bis 2011 mindestens einen der Solothurner Ständeräte. Erst nach dem Rücktritt von Rolf Büttiker (2011) verlor der Solothurner Freisinn seinen Sitz. Kurt Fluri verpasste damals die Wahl gegen CVP-Mann Pirmin Bischof.
Das Dilemma: Die beiden bisherigen Ständeräte sitzen eigentlich fest im Sattel. Die FDP möchte aber als Partei einen Ständeratskandidaten oder eine -kandidatin stellen. Dass diese Kandidatur – unabhängig von der Person - nur Aussenseiterchancen hat, zeigt sich nicht zuletzt bei der letzten Ständeratswahl 2015. Damals hatte Marianne Meister gegen Bischof und Zanetti keine Chance. Sie landete gar hinter SVP-Kandidat Walter Wobmann.
Das Vorgehen: An der Delegiertenversammlung stellte Parteipräsident Stefan Nünlist das Vorgehen vor. Mit einem Zitat von Bertolt Brecht stellte er klar, dass «wer antritt verlieren kann, wer nicht antritt, hat schon verloren». Es sei das klare Ziel einen Ständeratssitz und einen zweiten Nationalratssitz zu gewinnen. Dass dies ambitioniert ist, weiss Nünlist. Er leitet aber vom Wähleranteil bei den letzten kantonalen Wahlen ab, dass das Vorhaben nicht chancenlos ist.
Die Kandidatur: Wen die Solothurner FDP ins Rennen schickt, ist noch nicht bekannt. Attraktiv scheint es nicht zu sein, sich diesem Wahlkampf zu stellen. Parteipräsident Nünlist selbst gilt als möglicher Kandidat, ansonsten zeichnet sich noch kein Favorit oder Favoritin ab. Nominiert wird an der Delegiertenversammlung vom 24. April 2019.