Eigentlich hat der ehemalige Innerrhoder Säckelmeister Thomas Rechsteiner (CVP) längstens abgewunken. Er wolle nicht für den Ständerat kandidieren. Denn: Mit dem jetzigen Nationalrat und Landammann Daniel Fässler (CVP) gebe es bereits einen fähigen Kandidaten. Fässler ist der einzige offizielle Kandidat.
Am Wochenende hat sich die Ausgangslage aber nochmals geändert. «Bürger mit Weitsicht» schlagen mit einem Inserat im «Appenzeller Volksfreund» nämlich Thomas Rechsteiner als Ständerat vor. Dies, weil die Stimmbürger ein Anrecht auf eine Kandidaten-Auswahl hätten.
Ich würde mich in den Dienst von Land und Volk stellen und das Amt annehmen.
Er wisse nicht, wer hinter dieser Gruppe von Bürgern stehe, sagt Rechsteiner am Montag gegenüber Radio SRF. Er sei im Vorfeld jedoch vermehrt darauf angesprochen worden, dass er als Ständeratskandidat an der Landsgmeinde vorgeschlagen werde. Damit kann er nach diesem Inserat auch rechnen.
Rechsteiner betont jedoch, dass dies nun keine offizielle Kandidatur von ihm sei. «Wenn ich aber eine Mehrzahl der Stimmen erhielte, würde ich mich in den Dienst von Land und Volk stellen und das Amt auch annehmen.»
Fässler leicht irritiert
Daniel Fässler zeigt sich auf Anfrage nicht überrascht, dass der Name Thomas Rechsteiner nun doch noch ins Spiel kommt. Allerdings findet er die Art und Weise dieser inoffiziellen Kandidatur, mit diesem Inserat, speziell.
Er gibt aber auch zu: Grundsätzlich sei eine Auswahl sinnvoll. Und selbstverständlich würde er eine Nichtwahl an der Landsgemeinde akzeptieren.
Spezielle Demokratieform
In Appenzell Innerrhoden müssen Kandidaturen nicht lange im Vorfeld der Wahl angemeldet werden. An der Landsgemeinde werden jeweils aus dem Ring heraus Kandidatinnen und Kandidaten vorgeschlagen, über die dann abgestimmt wird.