Die Aargauer Grünen haben am Dienstagabend Ruth Müri für die Ständeratswahlen 2019 nominiert. Sie ist bisher Stadträtin in Baden und Aargauer Grossrätin. Die Nominierung war bei der Parteibasis völlig unbestritten. Allerdings fehlt Müri auf Bundesebene die Erfahrung. Im Gespräch erklärt sie, warum sie die richtige Kandidatin für den Ständerat ist.
SRF News: Ruth Müri, Sie sind im Aargau, ausserhalb von Baden, eher unbekannt.
Ruth Müri: Klar, das ist eine Herausforderung, die ich in diesem Jahr angehen möchte. Aber ich habe, seit ich 23 Jahre alt bin, ein politisches Amt inne. Ich bin unterdessen Stadträtin und Kantonspolitikerin.
Sie haben auf der nationale Bühne noch keine Erfahrung.
Das stimmt. Aber es gibt auch Ständerätinnen und Ständeräte, die direkt gewählt wurden, das ist möglich.
Schauen wir auf die Vorteile. Sie sind eine Frau, und Sie sind im Vergleich zum Direktkonkurrenten Cédric Wermuth (SP) eher in der politischen Mitte zu finden.
Ich bin eine pragmatische Grüne. Ich habe lange in der Wirtschaft gearbeitet. Ich habe Volkswirtschaft im Nebenfach studiert. Als Exekutivpolitikerin weiss ich, dass man Lösungen suchen muss, dass man zusammenarbeiten muss. Ich bin für eine breite Bevölkerung wählbar.
Was möchten Sie in Bundesbern erreichen?
Mir ist Bildungspolitik wichtig, zum Beispiel. Digitalisierung, Industrie 4.0, das müssen wir packen. Die Berufswelt ändert sich rasch, wir müssen reagieren können.
Mir ist Bildungspolitik wichtig.
Es braucht die Zusammenarbeit zwischen Berufsverbänden und öffentlicher Hand im Entwickeln neuer Berufsbilder, Umschulungsprogramme, Weiterbildungen – damit wir fit sind für die Zukunft.
Wie gehen die Wahlen 2019 aus?
Ich bin sehr gespannt. Es gibt wohl einen zweiten Wahlgang bei dieser Ausgangslage. Ich habe als Frau, als pragmatische Grüne, durchaus Wahlchancen. Ständeratswahlen sind auch Persönlichkeitswahlen.
Das Gespräch führte Mario Gutknecht.