Sie soll es richten: Beatrice Simon hat an einer Medienkonferenz angekündigt, um den freiwerdenden Ständeratssitz von BDP-Parteikollege Werner Luginbühl zu kämpfen.
Man muss sich Gedanken über die Zukunft machen.
Sie fühle sich ihrer Partei gegenüber aber nicht verpflichtet, die ohne Kandidatur sicherlich einen Sitz verlieren würde: «Ich mache nichts allein aus Pflichtbewusstsein. Ich wäre nicht glaubwürdig.» Sie habe den Entscheid selbst gefällt. Ihr sei wohl als Finanzdirektorin des Kantons Bern, aber: «Ich muss mir Gedanken machen über die Zukunft. Und jetzt gibt es eine Möglichkeit.»
Beatrice Simon – Zugpferd der BDP
Die Berner Regierungsrätin Beatrice Simon gehörte zu den Gründungsmitgliedern der BDP. Sie garantierte der Partei bei den letzten Regierungsratswahlen jeweils Spitzenresultate. 1995 wurde sie in den Gemeinderat von Seedorf gewählt; 2006 schaffte sie den Sprung ins Kantonsparlament. 2010 wählten sie die Bernerinnen und Berner in die Kantonsregierung.
Weshalb wird Luginbühls Sitz frei?
Luginbühl sagte am Freitag an einer Medienkonferenz in Bern, er sei der Auffassung, in der Politik brauche es ab und zu frischen Wind. Deshalb werde er sich Ende dieses Jahres aus der Politik zurückziehen. «Zwölf Jahre reichen. Aber ich habe mich schweren Herzens dazu entschieden – Politik ist mir sehr wichtig.»
Werner Luginbühl hat zehn Jahre als Leiter Public Affairs für die Mobiliar Versicherung gearbeitet. Der 61-Jährige ist verheiratet und lebt in Krattigen im Berner Oberland.
Es braucht frischen Wind.
Luginbühl war zwischen 1998 und Ende 2007 Regierungsrat des Kantons Bern. Luginbühl gehörte 2008 auch zu jenen gestandenen Mandatsträgern, die sich von der SVP abspalteten und die BDP gründeten. Zur Gruppe gehörten damals auch Urs Gasche, die heutige bernische Finanzdirektorin Beatrice Simon oder Nationalrat Hans Grunder. Seit Dezember 2007 gehört er dem Ständerat an.