- Im ersten Wahlgang der Ständeratswahlen im Kanton Solothurn hat nur Pirmin Bischof (CVP) das absolute Mehr erreicht. Damit kommt es am 17. November zu einem zweiten Wahlgang.
- Nun ist klar: Um den zweiten Ständeratssitz kommt es zum Zweikampf Roberto Zanetti (SP, bisher) gegen Christian Imark (SVP).
- Nach den Grünen hat am Dienstagabend auch die Solothurner FDP entschieden, im zweiten Wahlgang nicht mehr anzutreten.
Die Nomination von Roberto Zanetti am SP-Parteitag war eine reine Formsache. Dass der bisherige Ständerat im zweiten Wahlgang antreten würde, war klar. Der 64-Jährige hatte am Sonntag das zweitbeste Resultat erzielt und das absolute Mehr nur knapp verpasst.
Auf dem dritten Platz landete Christian Imark mit 13'000 Stimmen Rückstand auf Zanetti. Auch der 37-jährige SVP-Nationalrat tritt im zweiten Wahlgang noch einmal an. Man wolle mit dem Unternehmer eine Alternative bieten zur drohenden Gewerkschafts-Doppelvertretung im Ständerat und «zu bald Pensionär Zanetti», teilte die SVP-Parteizentrale mit.
Keine FDP-Unterstützung für Imark
Nicht mehr im Rennen ist die Solothurner FDP. Die Delegiertenversammlung hat am Dienstagabend entschieden, auf den zweiten Wahlgang zu verzichten. Ihr Parteipräsident Stefan Nünlist hatte im ersten Wahlgang das schlechteste Resultat aller fünf Kandidaten erzielt. Es mache deshalb keinen Sinn, erneut anzutreten, so Nünlist nach dem einstimmigen Entscheid.
Eine Diskussion gab es an der FDP-Delegiertenversammlung rund um die Frage, ob die Partei für den zweiten Wahlgang SVP-Kandidat Christian Imark zur Wahl empfehlen soll. Insbesondere die Jungen in der Partei machten sich dafür stark, den bürgerlichen Imark zu unterstützen im Kampf gegen den «linksextremen Gewerkschafter» Zanetti.
Für die Mehrheit der FDP-Vertreter kam es hingegen nicht in Frage, eine Wahlempfehlung auszusprechen. Schon gar nicht für Imark. FDP-Nationalrat Kurt Fluri kritisierte Imark als einen «Scharfmacher mit totalitärer Gesinnung» und die SVP als isolationistisch und rückwärtsgewandt. Mit knapp drei Viertel der Stimmen beschloss die FDP Stimmfreigabe.
Bereits am Sonntagabend hatten die Grünen des Kantons Solothurn bekannt gegeben, dass sie mit ihrem Ständerats-Kandidaten Felix Wettstein im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten werden.
Die CVP, deren Kandidat Pirmin Bischof bereits im ersten Wahlgang gewählt worden ist, verzichtet wie die FDP auf eine Wahlempfehlung.