Die Solothurner FDP hat am Mittwochabend in Bellach an ihrer Delegiertenversammlung ihren Parteipräsidenten Stefan Nünlist für die Wahl in den Ständerat nominiert. Nünlist setzte sich intern mit 101 zu 52 Stimmen gegen Dieter Künzli, Gemeindepräsident von Breitenbach, durch. Für die FDP-Delegierten ist Nünlist alles andere als ein Alibikandidat. Er soll den Ständeratssitz, den die FDP vor acht Jahren verloren hatte, zurückholen.
SRF: Stefan Nünlist, warum sind Sie der richtige Kandidat für die Solothurner FDP?
Stefan Nünlist: Ich freue mich für den Freisinn in den Wahlkampf ziehen zu dürfen. Ich möchte eine liberale Perspektive aufzeigen und Lösungsansätze aufzeigen um unseren Kanton und unser Land vorwärts zu bringen. Dazu bringe ich viel Erfahrung mit, ich verstehe die neuen Technologien, ich kann Brücken bauen, ich bin sehr motiviert und traue mir diese Aufgabe zu.
Sie sind nicht im Nationalrat, nicht im Kantonsrat, sie treten gegen zwei Bisherige und einen weiteren bürgerlichen Herausforderer an. Man ist versucht zu sagen: Bei dieser Ausgangslage stecken parteitaktische Überlegungen hinter ihrer Kandidatur.
Ich trete für den Teil der Solothurner Bevölkerung an, der Verantwortung übernehmen und die Zukunft mitgestalten will. Wenn es ein einfacher Wahlkampf wäre, wäre es auch nicht spannend. Niemand kommt im Schlafwagen in den Ständerat.
Vor vier Jahren wollte die FDP mit Marianne Meister in Stöckli, doch es gelang nicht. Was machen Sie anders als Ihre Vorgängerin?
Ich werde so sein wie ich bin, ich werde Brücken bauen und versuchen, Menschen von liberalen Lösungsansätzen zu überzeugen, indem ich präsent bin und meine Ideen präsentiere.
Aufgrund der Wählerstärke könnten die Bürgerlichen im Kanton Solothurn eigentlich beide Ständerats Sitze holen, wenn Sie zusammenarbeiten würden. Warum geht das nicht?
Es ist eine Besonderheit des Kantons Solothurn, dass jede Partei für sich marschiert. Ich bin überzeugt, dass es einen zweiten Wahlgang geben wird und dann sehen wir dann was passiert.
Heisst das, dass es im zweiten Wahlgang bürgerliche Allianzen geben kann?
Heute ist nicht der Zeitpunkt um darüber zu spekulieren. Wir wollen Wahlkampf machen, wir wollen Menschen mit liberalen Lösungsansätzen begeistern.
Was sagt ihr Arbeitgeber, die Swisscom, zu Ihrem politischen Engagement?
Mein CEO und der VR-Präsident haben dies zur Kenntnis genommen. Jetzt schauen wir mal wie der Wahlkampf läuft und im Falle meiner Wahl müssen wir dann über die Bücher und schauen was dies für meine berufliche Zukunft bei der Swisscom bedeutet. Während dem Wahlkampf muss ich meine Zeit sicher sehr gut aufteilen und meine Ressourcen richtig einsetzen.
Das Gespräch führte Ralph Heiniger