Die Zahl der Menschen, die sich neu mit Corona infizieren, ist in Basel-Stadt so hoch, wie zuletzt im April. Auch am Donnerstag meldet der Kanton fünf neue Fälle. Zudem befinden sich rund 500 Personen in Quarantäne. Um diesen Trend so rasch wie möglich aufzuhalten, gilt ab nächsten Montag eine erweiterte Maskentragpflicht in Basel-Stadt.
Im Interview erklärt der Kantonsarzt Thomas Steffen, warum Basel-Stadt nun handelt und weshalb die Nachbarkantone nicht mitziehen.
SRF Regionaljournal: Die Zahl von Neuinfizierten ist noch nicht besonders hoch. Weshalb haben Sie bereits jetzt solch einschneidende Massnahmen beschlossen?
Wenn die Zahlen dramatisch ansteigen, dann ist es schon zu spät und man müsste noch viel strengere Massnahmen ergreifen. Das haben wir gesehen bei der ersten Welle. Nun - während der potentiellen zweiten Welle - versuchen wir mit dossierten Schritten, die Zahlen wieder einzudämmen.
Warum gilt die Maskenpflicht weiterhin nur für gewisse Orte und nicht generell für öffentliche Gebäude, beispielsweise in Museen?
Thomas Steffen: Es ist nicht auszuschliessen, dass dieser Schritt noch kommen wird. Im Moment beschränken wir uns auf ausgewählte Orte, wo Menschen aufeinandertreffen und wo das Contact-Tracing nur schwer nachvollziehen kann, wer mit wem näheren Kontakt hatte.
Die Maskenpflicht gilt nur in Basel-Stadt, nicht aber in Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn. Macht ein Alleingang sind?
Wir sind im engen Austausch mit unseren Nachbarkantonen. Im Moment sind die Zahlen in der Stadt einfach höher, deshalb haben wir uns zu diesem Schritt entschieden. Wir hoffen alle, dass solche Massnahmen in den anderen Kantonen nicht nötig werden.
Schutzmasken sollte man nur einmal tragen. Muss jetzt jeder mit einer Packung Masken herumlaufen und mehrmals am Tag die Maske austauschen?
Diese Regel, eine Maske nur einmal zu verwenden, gilt insbesondere für Spitäler, also für Risikosituationen. Im Alltag rate ich zu einem pragmatischen Umgang. Ich persönlich habe ich eine Maske rund acht Stunden an und wechsle sie im Schnitt jeweils nur einmal pro Tag.