Für das Schuljahr 2019/20 rechnet das Zürcher Volksschulamt in der Primar- und Sekundarschule noch nicht mit einer angespannten Situation. Anders im Kindergarten und in der schulischen Heilpädagogik. Dort ist es schon länger schwierig, alle offenen Stellen mit ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen.
Mehr Schüler – mehr Lehrerinnen
Weil die Schülerzahlen deutlich steigen, rechnet das Volksschulamt in den nächsten Jahren nun aber auch mit einem Engpass an der Primar- und der Sekundarschule. Diese Herausforderung könne «nur durch die Bemühungen und Bestrebungen aller Beteiligten bewältigt werden», schreibt das Volksschulamt in seiner Beurteilung der Situation.
Das Volksschulamt schlägt unter anderem vor, dass die Lehrkräfte im Kanton Zürich länger arbeiten. Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad in der Volksschule liegt derzeit bei 68.9 Prozent. Könnte man diese Quote nur um 1 Prozent erhöhen, könne der Mehrbedarf an zusätzlichen Lehrkräften um rund 250 gesenkt werden, schreibt das Volksschulamt.
Skepsis beim Berufsverband der Lehrkräfte
Das Amt will diese Massnahme zusammen mit den Lehrerinnen und Lehrern angehen, damit sie mittel- bis längerfristig umgesetzt werden kann. «Wir erhoffen uns auch Solidarität unter den Gemeinden», erklärt Marion Völger, die Chefin des Zürcher Volksschulamtes auf Anfrage des «Regionaljournals».
Doch Christian Hugi, der Präsident des Zürcher Lehrerinnen und Lehrerverbandes reagiert skeptisch. Gerade die Möglichkeit, Teilzeit zu arbeiten, mache den Lehrerberuf attraktiv. Und viele Lehrerinnen und Lehrer würden diese Möglichkeit nutzen, um sich vor Überlastung zu schützen. Hugi glaubt deshalb nicht, dass die freiwillige Erhöhung der Pensen einen wesentlichen Beitrag leisten kann, um den drohenden Engpass bei den Lehrkräften zu beheben.