Es war eine rätselhafte Entdeckung, die Forscher im Jahr 2015 gemacht hatten: Über 100 Steinhügel mit Durchmessern von 15 bis 30 Metern, alle drei bis fünf Meter unter Wasser, parallel zum Ufer und in regelmässigen Abständen.
Von Menschen «hingeschmissene Steine»
Seit dieser Entdeckung wurde über den Ursprung dieser Steinhügel gerätselt. Die Spekulationen reichten von Ablagerungen des Bodenseegletschers vor rund 18'000 Jahren bis hin zu einem grossen astronomischen System wie im südenglischen Stonehenge.
Die neusten Forschungen zeigen nun: Die Steinhügel wurden von Menschenhand gemacht. «Es sind keine Moränenreste der letzten Eiszeit, sondern eindeutig vom Menschen hingeschmissene Steine», sagt Urs Leuzinger vom Thurgauer Amt für Archäologie. Das haben die Untersuchungen unter Wasser mit einem neuartigen Georadargerät gezeigt. Man gehe davon aus, dass die Steinhaufen zur Zeit der Pfahlbauer entstanden sind, also zwischen 5000 und 3000 vor Christus.
Funktion der Steinhügel unklar
Neben den Steinhaufen wurden auch Hölzer, die zwischen den Steinen gefunden wurden, untersucht. Sie stammen aus der Jungsteinzeit zwischen 3600 und 3300 vor Christus. Allerdings könnten diese Hölzer auch von einer benachbarten Pfahlbausiedlung angeschwemmt worden sein und keinen direkten Zusammenhang zu den Steinhügeln haben.
Das Thurgauer Amt für Archäologie plant, im nächsten Winter mit einer Unterwassergrabung einen Hügel genauer zu untersuchen. Die bisherigen Ergebnisse seien nur ein Etappenziel auf dem Weg, die ganze Lösung des Rätsels zu finden, heisst es in einer Mitteilung.