Im Kanton Luzern gibt es einen neuen Anlauf für das Stimmrechtsalter 16. Das Kantonsparlament hat eine Einzelinitiative des Jungparlamentariers Samuel Zbinden (Grüne) unterstützt und dies, obwohl die Kritiker in der Mehrheit waren. Um einen Schritt weiterzukommen, braucht es bei einer Einzelinitiative nur ein Drittel aller Stimmen. Dies wurde bei 55 JA zu 60 NEIN erreicht.
«Höchste Zeit»
Je früher Jugendliche in die Politik eingebunden würden, sie abstimmen und wählen dürften, um so besser, argumentierte Samuel Zbinden. «Wir können die Demokratie stärken, die Überalterung ausgleichen und mehr Menschen einbinden. Verlieren können wir nichts», sagt Zbinden im Parlament.
Noch nicht bereit für Wahlen und Abstimmungen
Aus den Reihen der bürgerlichen Parteien im Kantonsrat (SVP, FDP und CVP) gab es Widerstand. «Mit der Senkung des Stimmrechtsalters geben wir einer Generation eine stärkere Stimme, die noch nicht weiss, was sie will», sagte die FDP Politikerin Sabine Wermelinger. Oder weiter hiess es, es sei der falsche Weg um Jugendliche für die Politik zu begeistern. Zudem sei es problematisch, wenn man zwar wählen und abstimmen dürfe, hingegen erst ab 18 Jahren sich für ein Amt zur Verfügung stellen dürfe.
Bewegung in mehreren Kantonen
In der Schweiz kennt erst der Kanton Glarus das Stimmrechtsalter 16. In der Zentralschweiz sind, neben dem Kanton Luzern auch in den Kantonen Uri und Zug das Stimmrechtsalter 16 statt 18 auf der politischen Agenda.