- Das bernische Amt für Justizvollzug nehme seine Führungsaufgabe bei der Strafanstalt Thorberg nur ungenügend wahr, steht in einem Sonderprüfungsbericht.
- Verfasst hat den Bericht die Finanzkontrolle. Sie führte im Auftrag des Parlaments eine Sonderprüfung durch.
- Angestellte der Strafanstalt hatten sich in den letzten Monaten wiederholt unzufrieden geäussert. Zudem gab es viele Kündigungen und Krankschreibungen – was Kosten zur Folge hatte.
Diese Kosten riefen im Juni 2018 die Finanzkommission des Grossen Rates auf den Plan. Sie bestellte bei der Finanzkontrolle einen Sonderprüfungsbericht.
Das Fazit: Die finanziellen Auswirkungen der Probleme seien «nicht gravierend», die personalrechtlichen Vorgaben würden insgesamt eingehalten. Verbesserungswürdig seien die Betriebskultur und die Kommunikation mit den Medien.
Den grössten Handlungsbedarf sieht der Bericht bei der ungenügenden Aufsicht und Führung durch das Amt für Justizvollzug, wie die Finanzkommission am Dienstag mitteilte. Zudem seien Prozesse nicht standardisiert. Diese Schwachstellen könnten sich negativ auf Betriebsklima, Vertrauen und Glaubwürdigkeit auswirken.
Ich bin froh für die Empfehlungen. Und ich weiss nun auch, was in Ordnung ist.
Der Bericht der Finanzkontrolle und die Konsequenzen der Finanzkommission sind ein Steilpass für den neuen Polizei- und Militärdirektor Philippe Müller. Er hat schon im Sommer begonnen, die Geschäftsleitung des Amtes für Strafvollzug umzubauen und zu verkleinern.