Sie haben vieles gemeinsam, die beiden Städte Zürich und Strassburg. Ihre Freundschaft geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. 1456 fand die legendäre Hirsebreifahrt statt. Die Schweizer gewannen damals eine Wette gegen die Elsässer, indem sie innerhalb von 24 Stunden mit einem Boot voller Hirsebrei von Zürich nach Strassburg fuhren.
Diese Freundschaft soll durch das Sechseläuten vertieft werden. Das diesjährige Motto: «Die Geschichte geht weiter...».
Isabelle Ullmann ist bei der Stadt Strassburg verantwortlich für den französischen Auftritt am Sechseläuten. Sie hofft, dass sich die Beziehung zwischen den Städten durch das Sechseläuten tatsächlich vertieft.
Ich hoffe, das Sechseläuten ist nur der Anfang.
Die Gäste des Sechseläutens präsentieren sich traditionell auf dem Lindenhof. Mit Ständen und kulturellen Angeboten erhalten sie so die Möglichkeit, ihre Heimat vorzustellen.
Dieses Jahr ist zum Beispiel Pascal Rüfenach von Strassburg nach Zürich gereist. Er ist Bäckermeister und sieht es als seine Aufgabe, den Zürcherinnen und Zürchern die elsässischen Spezialitäten schmackhaft zu machen.
Vom Sechseläuten selbst, weiss Pascal Rüfenach nur wenig. Er ist viel zu beschäftigt, mit dem Backen von Brezeln, Zimtkuchen und Crémantaise. Rüfenach will aber als Gast wieder kommen und das Sechseläuten richtig erleben.
Nächstes Jahr kommen wir als Touristen wieder.
Didier Meyer, Konditormeister, kennt den Brauch des Sechseläuten etwas besser. Er weiss, dass mit der Böögg-Verbrennung der Winter vertrieben werden soll.
Im Elsass gebe es mit der «Fete de la Saint-Jean» einen vergleichbaren Brauch. Anstelle eines Bööggs werde bei diesem Fest einfach ein grosser Holzhaufen angezündet.
Wir haben in Strassburg ähnliche Bräuche wie die Böögg-Verbrennung.
Sowieso findet Didier Meyer die beiden Städte Strassburg und Zürich hätten viele Gemeinsamkeiten, zum Beispiel das schöne Stadtbild mit den vielen Kirchen und den Häusern aus der Renaissance.
Das Zürcher Sechseläuten dauert vier Tage. Höhepunkt ist die Böögg-Verbrennung am Montag um 18 Uhr auf dem Sechseläutenplatz. Erstmals gibt es auf dem Münsterhof zusätzlich ein Public-Viewing.