Die Gewerkschaft Unia kritisiert den Besitzer des Schlosses Sonnenberg im Kanton Thurgau. Dieser will die historische Anlage renovieren. Dieser will die historische Anlage renovieren. Die Renovation des Hauses wird von der Schloss & Gut
Sonnenberg AG durchgeführt. Gemäss Angaben der Denkmalpflege geht es um Investitionen in der Höhe von bis zu 20 Millionen Franken. Rund eine Million finanzieren der Bund, der Kanton Thurgau und die Gemeinde Stettfurt: Das Geld wird wegen des Schutzstatus des Gebäudes zur Verfügung gestellt.
Weniger als 3'000 Franken im Monat
Gemäss Unia wurden die Bauarbeiter auf dem Schlossareal in den vergangenen Jahren von der Schloss & Gut Sonnenberg AG zu Tieflöhnen angestellt. Mediensprecher Stefan Brülisauer bezieht sich auf Lohnabrechnungen und Arbeitsverträge. Daraus werde ersichtlich, dass die Arbeiter bei einer 50-Stunden-Woche weniger als 3'000 Franken im Monat verdienten. Von einem orts- und branchenüblichen Lohn könne also keine Rede sein.
Persönlichkeit verletzt?
Schlossbesitzer Christian Baha, österreichischer Unternehmer, setzt sich zur Wehr: Ende November kommt es vor dem Bezirksgericht Frauenfeld zu einer Verhandlung. Baha fühlt sich von der Unia in seiner Persönlichkeit verletzt. Mit einer vorläufigen Verfügung erwirkte er im Februar 2017, dass die Unia ihn nicht mehr als schlechten Arbeitgeber bezeichnen darf. Die Unia sieht der Verhandlung gelassen entgegen, sagt Brülisauer. Die Tieflöhne könne er belegen. Für eine Stellungnahme waren Christian Baha und sein Anwalt nicht erreichbar.
Über die aktuellen Verhältnisse auf der Baustelle hat die Gewerkschaft keine Kenntnis. Den Unia-Mitarbeitern ist der Zutritt auf die Baustelle untersagt. Zwar hätten die Schlossbesitzer in Aussicht gestellt, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern, überprüfen lasse sich dies derzeit aber nicht, so der Unia-Sprecher.
Ein Fall für die Arbeitsmarktaufsicht
SRF1, Regionaljournal Ostschweiz und Graubünden, 06.32/17.30 Uhr