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Strenge Grenzkontrollen Bewohner von Leymen ärgern sich über geschlossene Tramhaltestelle

Die französische Gemeinde ist auf drei Seiten von der Schweiz umgeben – trotzdem sind Grenzübertritte aktuell aufwendig. Denn während in normalen Zeiten die gelben Trams der BLT in Leymen halten, bleiben die Türen der Trams während Corona in Leymen geschlossen. Für viele Leute, besonders für Grenzgänger, ist das eine belastende Situation.

Komplizierter Arbeitsalltag

«Ich bin enttäuscht, dass die Schweizer Behörden nicht mehr Rücksicht auf uns nehmen», sagt etwa Heinz Brügger. Er wohnt in Leymen und arbeitet als Pfleger in einem Spital in Olten. Seit er nicht mehr mit Tram zum Bahnhof fahren kann, sei sein Alltag viel komplizierter geworden. Nach langen Schichten im Spital sei er zu erschöpft, um mit dem Auto nach Hause zu fahren. Er musste Dienste abtauschen oder seine Partnerin holte ihn vom nächstgelegenen noch offenen Grenzübergang ab.

Die Schweiz hat die Tramhaltestelle einfach zugemacht, ohne mit uns vorher das Gespräch zu suchen.
Autor: Rémy Otmane Bürgermeister von Leymen

Auch der Bürgermeister von Leymen, Rémy Otmane, ärgert sich über die Situation. «Für mich hat diese Grenze im Alltag nie existiert. Und jetzt haben die Schweizer Behörden die Tramhaltestelle einfach zugemacht, ohne vorher mit uns das Gespräch zu suchen.» Das treffe besonders die Grenzgänger hart. Viele von ihnen würden auch im Gesundheitssektor arbeiten, sagt Otman.

Gesperrte Haltestelle
Legende: Während der Corona Krise ist die Tramhaltestelle in Leymen gesperrt. SRF

Die Massnahmen stossen daher den Menschen in Leymen vor den Kopf. Während an vielen Orten die Grenzwächter, mit Unterstützung durch das Militär, die Grenzen kontrollieren, habe man in Leymen einfach dicht gemacht. Bei der eidgenössischen Zollverwaltung heisst es dazu, dass man die Kapazitäten auf andere Grenzübergänge fokussieren müsse.

Regionaljournal Basel, 6.4.2020, 12.03 Uhr ; 

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