Es quietscht einige Male an diesem Vormittag in der Primarschule Dorf in der Luzerner Gemeinde Buchrain. Die Kinder der dritten Klasse, die hier miteinander musizieren, üben aber auch erst seit diesem Schuljahr.
Während der kommenden zwei Jahre nehmen die Schülerinnen und Schüler als eine von vier Primarklassen im Kanton Luzern am Projekt «Klassenmusizieren» teil. Die Kinder üben dabei in der Schule gemeinsam auf ihren Instrumenten.
Um zu evaluieren, wie sich das Musizieren auf das Schul- und Klassenklima und das Lern- und Sozialverhalten auswirkt, wird das Projekt von der Hochschule Luzern wissenschaftlich begleitet.
Stefan Achermann, Lehrer an der Musikschule Rontal hat sich für das Projekt «Klassenmusizieren» beworben. Normalerweise kommen die Kinder nach der Schule einzeln in seinen Unterricht. Aber er ist überzeugt, dass der Musikunterricht auch so, im Klassenverband, funktioniert.
Natürlich werde es manchmal laut und chaotisch, meint Stefan Achermann. «Es ist deshalb wichtig, dass Regeln da sind und dass die Kinder die Regeln befolgen. So lernen sie gegenseitig Respekt voreinander.»
Auch Monika Tanner, Klassenlehrerin in Buchrain macht am Projekt der Hochschule Luzern mit. Die Studie möchte aufzeigen, ob das gemeinsame Musizieren eine Klasse zusammenschweisst und zum Beispiel hilft, Kinder besser zu integrieren, die sonst kaum Zugang zu Musikunterricht hätten.
In ihrer Klasse sei der Zusammenhalt der Kinder schon gut, sagt Monika Tanner, aber sie erhofft sich noch anderes: «Beim Musizieren muss man dranbleiben, das fördert den Durchhaltewillen.»
Das Projekt «Klassenmusizieren» dauert zwei Jahre. Vier Klassen nehmen daran teil: Zwei Klassen in Buchrain, eine in Emmenbrücke und eine in Reussbühl. Danach vergleichen Forscherinnen und Forscher die Ergebnisse mit Klassen, die keinen solchen Musikunterricht erhalten haben.