- Eine Beobachtungsstudie des Kantonsspitals Aarau zeigt: Rund ein Drittel der hospitalisierten Corona-Patienten haben einen schweren Verlauf.
- Dabei brauche es kein besonders hohes Alter oder eine schwere Vorerkrankung, so das Fazit der Studie.
- Die Studie soll dabei helfen, Krankheitsverläufe bei Infizierten künftig besser vorhersagen zu können und damit auch die Behandlung zu verbessern.
Salopp gesagt: Corona sucht sich seine Opfer ziemlich zufällig aus. So könnte man die Beobachtungsstudie des Kantonsspitals Aarau (KSA) zusammenfassen. Es ist eine der ersten Studien eines Schweizer Spitals, wie das KSA am Dienstag mitteilte.
Studiert wurden die Krankheitsverläufe der ersten 100 Corona-Patienten im Kantonsspital, im Zeitraum bis Ende April 2020. Das Resultat: Rund ein Drittel der Patientinnen und Patienten im Spital erlebten einen «schweren oder komplizierten Verlauf». Das heisst: Sie waren in Intensivpflege oder starben sogar.
Dabei sei auffällig, dass es unter diesen Infizierten auch Menschen unter 60 Jahren und solche ohne schwere Grunderkrankung gehabt habe, hält das Kantonsspital fest. Zudem seien alle Covid-Patienten relativ lange im Spital gewesen.
Spital erhofft sich Erkenntnisse für Behandlung
In absoluten Zahlen ist die «Stichprobe» des Kantonsspitals relativ klein: Nur gerade sieben Patientinnen und Patienten waren unter 65 Jahre alt und ohne Vorerkrankung. Davon hätten drei einen schweren Verlauf der Krankheit erlebt – alle aber überlebten, heisst es auf Nachfrage beim KSA.
Immerhin lasse sich ein schwerer Verlauf auch erahnen: Entzündungs- und Blutwerte und der allgemeine klinische Zustand von Patienten gäben klare Hinweise, so die Autorinnen und Autoren der Studie. Das Kantonsspital hofft nach eigenen Angaben, dass aufgrund seiner Beobachtungen und weiterer Studien von anderen Spitälern die Behandlung von Corona-Patienten künftig verbessert werden könne.