In der Stadt Luzern soll noch in diesem Herbst ein sogenanntes Drug-Checking-Angebot den Betrieb aufnehmen – mindestens als Pilotprojekt für die kommenden drei Jahre. Konsumentinnen und Konsumenten von Drogen wie Ecstasy, Kokain oder Amphetamin sollen dort analysieren lassen können, ob die Substanzen, die sie einnehmen, gestreckt und verunreinigt sind.
Betrieben wird das Angebot vom Verein Kirchliche Gassenarbeit; er ist organisatorisch der ambulanten Sozialarbeit angegliedert. Die Stadt Luzern unterstützt die Initiative und übernimmt mit gut 30'000 Franken die Kosten für das erste Jahr.
«Beitrag zur Schadensminderung»
Die Erfahrungen aus anderen Städten zeigten, dass Drug-Checking-Angebote die Ausbreitung und den Konsum von falsch deklarierten oder gesundheitsgefährdend gestreckten Substanzen vermindere, sagt Martin Merki, Sozial- und Sicherheitsdirektor der Stadt Luzern. «Es ist wichtig, dass eine Aufklärung über die gesundheitlichen Gefahren des Drogenkonsums stattfindet. Damit leisten wir einen Beitrag zur Schadensminderung.»
Partydrogen sind in Luzern weit verbreitet
Hintergrund des Pilotprojekts ist ein Bericht über den Konsum von psychoaktiven Substanzen im Luzerner Nachtleben, den die Schweizerische Koordinations- und Fachstelle Sucht (Infodrog) 2018 im Auftrag von Stadt und Kanton Luzern erstellte. Dieser kam zum Schluss, dass in Luzern eine «beachtliche Anzahl junger Erwachsener» psychoaktive Substanzen wie Cannabis, Ecstasy, Kokain oder Amphetamin konsumiert. «Genauer beziffern lässt sich das nicht», sagt Martin Merki. «Es lässt sich aber sagen, dass die Situation vom Ausmass und von der Qualität her mit grösseren Städten wie Basel, Genf oder Zürich vergleichbar ist.»
Neben einer stationären Drogen-Analyse-Stelle soll es auch mobile «Drug-Checks» geben – mit Substanzanalysen und Beratungen direkt an Anlässen, an denen Drogen im Umlauf sind.