Das Basler Unispital betritt Neuland. Als erste Schweizer Klinik beginnen hier Spezialisten mit einer Therapie, die den Krankheitsverlauf mildern könnte. Die Idee: Ärzte entnehmen Blutplasma von Geheilten und übertragen dieses auf neu infizierten Patienten - und damit auch deren Antikörper, so jedenfalls die Hoffnung.
Noch keine verlässlichen Resultate
Die Verantwortlichen betonen aber, dass es sich dabei um ein Experiment handle. Es sei noch nicht erwiesen, dass diese Behandlung wirkt. Andreas Buser, Leiter des Basler Blutspende-Zentrums, sagt: «Wir haben erst eine Handvoll Patienten so behandelt. Erst eine Studie wird zeigen, ob die Therapie tatsächlich wirkt.»
Hoffnung macht den Forschern, dass Bluttransfusionen bei der Krankheit SARS den Heilungsverlauf um bis zu 40 Prozent verbessert habe.
Wir sammeln in diesen Tagen erste Erfahrungen.
Unklar sei auch, zu welchem Zeitpunkt der Krankheit eine Bluttransfusion am besten durchgeführt werden sollte. Manuel Battegay, Leiter der Infektiologie am Basler Unispital, sagt: «Im Moment geben wir das Blut an Patienten im Spital, vereinzelt auch an infizierte auf der Intensivstation. Wir sammeln jetzt erste Erfahrungen.»
Freiwillig - für alle
Die Teilnahme an diesem Test ist freiwillig. Das heisst, Geheilte können frei entscheiden, ob sie Blut spenden wollen. Und auch neu infizierte Patienten können selbst entscheiden, ob sie sich auf den Test einlassen möchten.