Das Urteil des Zürcher Verwaltungsgerichts im Frühling 2017 liess eine kontroverse Diskussion wieder aufflammen. Sind Versuche an Tieren nötig für die Forschung oder bloss Tierquälerei? Die Meinungen sind geteilt, das Verwaltungsgericht hatte die von Universität und ETH Zürich beantragten Tierversuche auf jeden Fall gutgeheissen.
Das Training
Nun, über ein Jahr nach dem Urteil, sind an der Universität Irchel in der Stadt Zürich die Vorbereitungen für die Affenversuche in vollem Gang. Vier Makaken müssen trainiert werden, damit an ihnen Hirnexperimente durchgeführt werden können. Forscher von Universität und ETH Zürich wollen Entscheidungsprozesse im Gehirn untersuchen, wie sie bei Schizophrenie und anderen psychischen Erkrankungen vorkommen.
Wie das Training aussieht, hören Sie in der Reportage von Nicole Freudiger.
Der Tierschutz
Die Forscher von Universität und ETH Zürich betonen, dass sie alles unternehmen würden, damit es denn Affen während des Trainings gut gehe.
SRF News: Stefanie Schindler, Sie sind Co-Geschäftsleiterin der Stiftung Animal Free Research und setzen sich für eine Forschung ohne Tierversuche ein. Wie beurteilen Sie die Situation? Werden die Affen gut behandelt?
Stefanie Schindler: Ich bin der Universität Zürich zuerst einmal dankbar für ihre Transparenz. Dankbar, dass sie mich als Tierschützerin eingeladen hat, mir das alles anzusehen. Ich bin keine Fachfrau für Tierhaltung, habe die Affengehege gesehen und habe auch gesehen, dass die Forscher die Tiere beschäftigen und mit ihnen trainieren. Sie geben sich Mühe, die Belastung für die Tiere möglichst klein zu halten. Ich erachte dies – die Belastung für die Tiere zu minimieren – jedoch als eine Selbstverständlichkeit. Und, auch das muss klar festgehalten werden: Es handelt sich hier um Affenversuche des höchsten Schweregrades. Und das lehnen wir zutiefst ab.
Das ganze Interview mit Stefanie Schindler finden Sie hier als Audiofile.