Es werden Erinnerungen wach bei Patrick Wasem, dem Fischereiaufseher im Kanton Schaffhausen. Schlechte und dramatische Erinnerungen. «Die momentane Situation ähnelt derjenigen im Hitzesommer 2003», sagt er. Damals starben im Rhein rund 50'000 Fische.
Zu wenig und zu warmes Wasser
Dieses schlimme Szenario könnte sich in den nächsten Tagen wiederholen. Die grosse Hitze hat den Rhein aufgeheizt. Und weil es kaum geregnet hat, führt der Fluss auch wenig Wasser. «Wenn sich das Rheinwasser nicht bald abkühlt, dann ist es möglich, dass der Sauerstoffgehalt für Fische wie die Forelle oder die Äsche nicht mehr ausreichend ist und die Tiere sterben.» Tausende Fische könnten so den warmen Temperaturen zum Opfer fallen.
Der Kanton Schaffhausen hat darum Massnahmen getroffen und die Rheinzuflüsse, die kühleres Wasser bringen, ausgebaggert. Dort können sich die Fische aufhalten und überleben. «An einigen Orten hat diese Massnahme schon Wirkung gezeigt», sagt Wasem. «Entspannung würden aber vor allem ergiebige Niederschläge bringen.» Diese sind in den nächsten Tagen jedoch nicht in Sicht. «Wir müssen uns nun von Gewitter zu Gewitter hangeln», so Wasem weiter. Die Hoffnung sterbe zuletzt.