Am frühen Sonntagabend wurde von Angehörigen und dem Gesamtstadtrat ein Trauermarsch für den verunglückten 14-jährigen Schüler organisiert. Hunderte von Trauernden nahmen daran teil. Mit dem Trauermarsch durch die Stadt Chur, dessen Route an jene des Maiensäss-Umzuges angepasst war, wollte man den verstorbenen Schüler symbolisch wieder zurück in die Stadt bringen.
Stadtrat unterstützt Familie
Die Idee eines Trauerumzuges kam von Angehörigen. Der Churer Stadtrat und die Schulen unterstützten die Idee und organisierten den Traueranlass. Die Stadt Chur steht wegen des Unfalls unter Schock. Der Stadtrat schreibt in einer Mitteilung, dass er alles unternehme, um die Familie des Verstorbenen zu unterstützen.
Tödlicher Unfall
Am Donnerstag war der 14-jährige Schüler auf dem Rückweg von der Churer Maiensässfahrt tödlich verunglückt. Er rutschte oberhalb von Chur mehrere hundert Meter den Abhang hinunter und konnte nur noch tot geborgen werden. Der genaue Unfallhergang ist noch nicht bekannt.
Der zuständige Churer Stadtrat Patrik Degiacomi hatte an dem Tag kurz nach 18 Uhr vom Unfall erfahren. Die Eltern des Verunglückten waren allerdings noch nicht informiert. Zudem hatte ein grosser Teil der Eltern ihre Kinder, die gerade vom Ausflug zurückkamen, zu diesem Zeitpunkt noch nicht persönlich gesehen. Deshalb sagte der Stadtrat den Churer Maiensässumzug am Donnerstagabend nicht ab. Um eine Massenpanik zu verhindern, habe man sich schweren Herzens entschlossen, den Umzug durchzuführen, sagte der Stadtrat.
Angehörige, Freunde und Lehrer des Verunfallten werden psychologisch betreut. Auch anderen Churer Schülern stehe diese Möglichkeit offen, so Degiacomi.
Die Churer Maiensässfahrt
Seit 165 Jahren wandern die Churer Schülerinnen und Schüler einmal im Jahr auf die Churer Maiensässe und Aussichtspunkte. Mit dabei sind sämtliche Schüler der Churer Stadtschulen. Den Abschluss bildet jeweils ein Umzug durch die Stadt und ein Festakt auf der Quaderwiese.