- Bei einem Seilbahn-Unfall in Engelberg (OW) ist ein Arbeiter gestorben.
- Mehrere Personen wurden beim Unglück auf rund 1300 Meter über Meer verletzt.
- Ein mittelschwer verletzter Arbeiter konnte das Spital am Tag nach dem Unfall wieder verlassen.
Den beiden Schwerverletzten gehe es den Umständen entsprechend gut, sagt Norbert Patt gegenüber SRF News, sie seien ansprechbar. Am Tag nach dem Unfall konnte der mittelschwer verletzte Mitarbeiter das Spital bereits wieder verlassen.
Die Revisionsarbeiten wurden am Donnerstag wieder aufgenommen. Der Seilbahn-Hersteller Garaventa entsandte ein neues Team für die Arbeiten. Laut CEO Patt gab es auch einzelne Mitarbeitende die gestern vor Ort waren und nun trotzdem wieder arbeiten wollten. Man habe viele Gespräche geführt und jeder Mensch verarbeite die Geschehnisse individuell. Auch ein lokaler Bauunternehmer habe seine Unterstützung angeboten.
Der Arbeitsunfall ereignete sich am Mittwoch um ca. 7:30 Uhr auf der Gerschnialp. Der Unfall passierte während der regulären Revisionsarbeiten, die seit Montag liefen.
Die Gondelbahn war deshalb für den touristischen Verkehr gesperrt, es befanden sich keine Gondeln am Förderseil, wie die Kantonspolizei Obwalden mitteilte.
<h1>Unfallursache noch unklar
Gemäss Mitteilung der Polizei arbeiten mehrere Mitarbeitende des Seilbahn- und des Förderseilherstellers sowie Angestellte der Titlis Bahnen am Förderseil der Gondelbahn. Dabei habe es sich um Arbeiten gehandelt, die bei jungen Bahnen wie dem Titlis Express üblich seien, um das durch das Gewicht gedehnte Tragseil zu kürzen, berichtet SRF-Korrespondent Reto Holzgang.
Aus ungeklärten Gründen löste sich plötzlich die temporäre Abspannung im Bereich Seilspleiss des Förderseils, worauf die Arbeiter vom Förder- wie vom Entlastungsseil getroffen wurden.
Dabei wurde ein Mitarbeiter der Titlis Bahnen so schwer verletzt, dass er noch auf der Unfallstelle verstarb. Zwei weitere mit den Arbeiten beschäftigte Personen wurden erheblich, eine Person mittelschwer verletzt. Diese drei Verletzten wurden von der Rega zur Behandlung in ausserkantonale Spitäler geflogen. Drei Personen, die leicht verletzt wurden, konnten noch vor Ort behandelt werden.
Beim Toten und den Verletzten handle es sich nicht um Touristen, sondern um Mitarbeiter, sagte Titlis-Bahnen-CEO Norbert Patt auf Anfrage.
«Schwarzer Tag» für die Titlis Bahnen
Für die Titlis Bahnen sei es ein sehr «schwarzer Tag» sagte Norbert Patt, CEO der Titlis Bahnen an der Medienkonferenz. Einen vergleichbaren Unfall habe es bei der Bahn noch nie gegeben.
Der tödlich verunfallte Mitarbeiter habe seit 30 Jahren bei den Bergbahnen gearbeitet, sagt Patt weiter. Für die Familie des Verunfallten sei es eine sehr schwierige Situation. Es gelte jetzt, die Familie zu unterstützen und für sie da zu sein. Die andern, auf der Unfallstelle anwesenden Mitarbeiter würden von einem Careteam betreut.
Im Weiteren laufe der Betrieb der Bahnen normal weiter, um ein Chaos zu verhindern, begründet CEO Patt den Entscheid.
Arbeiten wurden vom Seilbahn-Hersteller geleitet
Auch der CEO des Seilbahn-Herstellers Garaventa, Arno Inauen, betont, dass ein solcher Unfall noch nie vorgekommen sei. Bei den vorgesehenen Arbeiten handle es sich um absolute Routinearbeiten, die nur von erfahrenen und gut ausgebildeten Leuten ausgeführt werden. Auch würden solche Revisionsarbeiten gut geplant und vorbereitet.
Wichtig sei nun, dass Garaventa mit den Behörden zusammenarbeiten werde um die Ursachen des Vorfalles möglichst schnell und vollständig aufzuklären. «Wir werden aber auch von unserer Seite Überlegungen zum Unfallhergang machen», meint Arno Inauen.
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00:14Titlis VR-Präsident Hans Wicki: «Der schwärzeste Tag in der Unternehmensgeschichte» Legende: Video Titlis VR-Präsident Hans Wicki: «Der schwärzeste Tag in der Unternehmensgeschichte» abspielen. Laufzeit 00:14 Minuten. Aus News-Clip vom 05.06.2019.
Untersuchung eingeleitet
Gemäss Auskunft des stellvertretenden Staatsanwaltes des Kantons Obwalden, Bernard Schöni, werden nun die genauen Ursachen des tragischen Unfalles untersucht. Dazu werden auch die andern Mitarbeitenden, die zum Unfallzeitpunkt vor Ort waren, befragt, sobald sie vernehmungsfähig sind.
Ausserdem müsse geklärt werden, ob allenfalls ein Materialschaden vorliege oder ein fehlerhaftes Kabel im Einsatz war. Diese Abklärungen würden vom Forensichen Dienst Zürich unter Mithilfe der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt vorgenommen.