Die Aargauer «Thermalkurorte» Bad Zurzach, Rheinfelden und Baden sehen sich in guter Gesellschaft: Sie haben am Wochenende erneut das Label «Wellness-Destination» vom Schweizer Tourismusverband erhalten.
Damit werden in der ganzen Schweiz nur zehn Destinationen ausgezeichnet, darunter bekannte Tourismusorte wie Gstaad, Leukerbad, Ascona oder Bad Ragaz. Gerade für Baden ist das Label keine Selbstverständlichkeit: Ein grosses Thermalbad fehlt der Stadt zur Zeit.
Begriff «Wellness» neu definiert
Das Projekt von Mario Botta ist seit Jahren blockiert. Erst im Frühling soll Spatenstich sein für das neue Thermalbad. Trotzdem hat die Stadt das Label also erneut erhalten.
Man profitiere von einer neuen Definition des Begriffes «Wellness», erläuterten die Verantwortlichen an einer Medienkonferenz am Freitag. Die Touristiker wollen mit ihrem Label neu die «ganzheitliche Wellness» fördern. Es geht also um ein Komplettangebot für «Körper und Geist».
«Wir haben deshalb neue Partner ins Boot geholt», erklärt Mathias Fleischmann von der Badener Standortförderung. «Das geht von einem Bioladen im Bereich Ernährung über das Tanzzentrum im Bereich Bewegung bis hin zu einem Yoga-Angebot, wo es um die körperliche und seelische Ausgewogenheit geht.»
Baden gehört touristisch zu Zürich
Die Angebote der zehn ausgezeichneten Destinationen unterscheiden sich durch diese breite Definition des Begriffs «Wellness» nun klar, so Fleischmann. «Wir haben es als Stadt einfacher, ein ganzheitliches Angebot auf die Beine zu stellen als eine klassisch alpine Destination.»
Zudem betont Fleischmann die Nähe zu Zürich. In nur 15 Minuten sei man aus der grossen Stadt in der «Wellness-Destination» Baden. «Nirgendwo kann man Wellness so einfach im grössten Ballungszentrum der Schweiz erleben».
Ähnlich euphorisch klingt es übrigens auch in Bad Zurzach. Dort erklärt der Geschäftsführer von Bad Zurzach Tourismus: «Mit diesem Label werden ganze Orte ausgezeichnet, nicht einzelne Betriebe. Es geht also auch darum, dass wir zum Beispiel Wanderwege und Velorouten anbieten können.»
Alle bisherigen Aargauer «Wellness-Destinationen» sind also wieder mit diesem Tourismus-Label ausgezeichnet worden. Das freut vor allem derjenige Ort, dem das eigentliche Kernstück im Wellness-Angebot derzeit fehlt: Baden ohne Thermalbad.