Es ist sonnig, aber kalt. Die Bise geht. Bis auf einen Lastwagen ist der Platz direkt neben der Autobahn A12 leer. Erst ab dem Frühling können Fahrende hier wieder Halt machen. Der Transitplatz, der im Juli 2017 in Betrieb ging, ist von März bis Oktober geöffnet.
Gallus Risse, stellvertretender Chef Gendarmerie des Kantons Freiburg, stellt fest: «Wir hatten letztes Jahr weniger Fahrende, die sich wild installieren wollten.» Das mühsame Verhandeln mit den Fahrenden falle dank dem Transitplatz weg. Die Betriebskosten seien mit der Tagespauschale, welche die Fahrenden zahlen, gedeckt.
Der Transitplatz liegt einen Kilometer von der Autobahnausfahrt Vaulruz entfernt. Rund 1000 Menschen leben hier. Patrice Jordan, der Gemeindepräsident von Vaulruz, sitzt in der Dorfbeiz und sagt: «Die Situation im Dorf hat sich beruhigt.» Vorher hätten Fahrende die Weiden von Bauern genutzt. «Nun kann die Polizei die Fahrenden dazu zwingen, den Transitplatz zu nutzen.»
Nicht ganz so positiv ist die Lage im Nachbardorf Semsales. Letztes Jahr hätten sich zweimal ausländische Fahrende auf dem Platz neben dem Friedhof installiert, erklärt Gemeindepräsident Hans-Jörg Marti. «Wenn der Transitplatz für Reinigungs- und Renovationsarbeiten geschlossen ist, dann kommen die Fahrenden zu uns», so Marti. Die Fahrenden hätten viel Dreck hinterlassen und würden den Wald als Toilette benutzen.
Die Transitplätze sollten deshalb im Sommer nie geschlossen sein. Den Unterhalt könne man ja im Winter machen.