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Der giftige Stoff Ethyldimethylcarbamat wurde im Rheinwasser und im Basler Trinkwasser entdeckt.
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 20.11.2019. Bild: Keystone
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Trinkwasserentnahme gestoppt Krebserregender Stoff im Trinkwasser

Recherchen zeigen, dass sich der krebserregende Stoff Ethyldimethylcarbamat möglicherweise schon seit vielen Jahren im Basler Trinkwasser befindet. Die Behörden betonen aber, die Konzentration im Wasser sei so tief, dass nie eine Gefahr bestanden habe.

Die Meldung heute vor einer Woche hat Trinkwasserkonsumenten in Basel verunsichert: Ende Oktober 2019 haben die Industriellen Werke Basel (IWB) einen bisher unbekannten chemischen Stoff im Wasser entdeckt. Die IWB hat die Rohwasserentnahme aus dem Rhein zur Trinkwasserproduktion gestoppt. Momentan wird das Wasser aus dem Fluss Wiese zur Grundwasseranreicherung genutzt.

  • Beim chemischen Stoff handelt es sich um die Substanz Ethyldimethylcarbamat. Bayer braucht diese im Infrapark Muttenz um Pestizid zu produzieren.
  • Dieser Stoff kann in höherer Konzentration Krebs verursachen, sagt Toxikologe Karl Fent von der Fachhochschule Nordwestschweiz.
  • Bayer stellt als Sofortmassnahme die Produktion um: einen neuer sogenannter Extraktionsapparat soll das Abwasser besser filtern.
  • Auch die IWB werden bei ihrer Trinkwasseranlage in der Langen Erlen den Aktivkohlefilter vorzeitig ersetzen.
  • Die IWB hat den Stoff erstmals Mitte 2018 im Wasser entdeckt. Da er aber nur ein Mal aufgetaucht sei, habe man ihn nicht weiter untersucht. Das sei ein übliches Vorgehen. Erst als er im Herbst 2019 wiederholt und in höherer Konzentration aufgetreten sei, habe man diesen identifiziert.
  • Die Firma Bayer verwendet den Stoff am Standort Muttenz schon seit 19 Jahren. Die IWB sagt, man könne darum nicht ausschliessen, dass der Stoff auch schon früher im Basler Trinkwasser gewesen sei. Erstmals gemessen hat die IWB den Stoff aber erst Mitte 2018 dank einer neuen, genauere Analysemethode.
  • Die IWB und die Bau- und Umweltschutzdirektion Baselland betonen, dass nie ein Grenzwert überschritten worden sei und darum für die Bevölkerung keine Gefahr bestehe.
  • Der Altlasten-Experte Martin Forter kritisiert diesen Grenzwert allerdings als zu tief. Er sei in 80er-Jahren auf der damals gerade noch messbaren Höhe festgelegt worden - mit dem erklärten Ziel, keine Pestizide im Trinkwasser zu tolerieren. Da man heute viel genauer messen könne, müsste der Grenzwert folgerichtig gesenkt werden.

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