Es wird nicht nur sommerlich heiss in den Zürcher Badis, es wird auch wieder ziemlich eng. Trotz Corona-Massnahmen dürfen wieder unbegrenzt Menschen in die Badeanstalten pilgern, ihre Körper sonnen, den Sprung ins kühle Nass wagen und einen Schwumm im See oder Fluss machen.
Besonders grossen Ansturm erwarten etwa die Frauenbadi oder das Utoquai. Die kleinen und engen Anlagen waren in den vergangenen Tagen bis zum letzten Platz besetzt. In der Frauenbadi warteten Badegäste bis zu 20 Minuten für den Einlass, sagt Leiterin Nathalie Schneider. «Wir müssen schauen, wie wir es ohne Limite handhaben», sagt sie. Im Utoquai setzt man auf Information, wenn die Anlage sehr voll ist, werden Gäste bereits an der Kasse auf die nahegelegene Badi Tiefenbrunnen aufmerksam gemacht.
Eine Regel wie viele andere auch
Der Corona-Abstand werde behandelt wie die anderen Regeln, die in den Badeanstalten gelten. So müssten die Besucherinnen und Besucher die Baderegeln einhalten, den Abfall richtig entsorgen oder die Kinder beaufsichtigen. Auch beim Abstandhalten sei jeder und jede selbständig dafür verantwortlich. Zu diesen Regeln komme nun die Abstandsregel von eineinhalb Metern dazu, so Manuela Schläpfer, Sprecherin des Zürcher Sportamts. Das Sportamt setzt auf Eigenverantwortung in den Badeanstalten. Die Besucherinnen und Besucher würden ja nicht einfach ihre Verantwortung an der Kasse abgeben. Die Corona-Regel sei eine Regel wie viele andere auch.
Die Besucherinnen und Besucher geben die Verantwortung nicht einfach an der Kasse ab.
Auf «Distanzpatrouillen» würden die Badmeisterinnen und Badmeister nicht gehen. Falls aber Gäste die Regeln vergessen sollten, würden sie darauf aufmerksam gemacht.
Badi ist nicht gleich Badi
Wer es nicht zu eng haben will, wählt ein Freibad aus, das viel Platz bietet. Denn in den grossen Badeanstalten gibt es bestimmt genug Platz für das Tüechli und den notwendigen Abstand. Zu den grossen Bädern gehören das Tiefenbrunnen, die Badi Letzigraben oder das Mythenquai. In diesen werden an einem Tag bis zu zehntausend Eintritte gezählt. Das würde sogar noch mit dem eineinhalb Meter Abstand klappen. Das hat das Sportamt extra ausgerechnet.
Wer wissen will, ob eine Badeanstalt schon sehr gut besucht ist, kann dies auf der Internetseite des Sportamts sehen. Und so ein Freibad auswählen, das bestimmt genug Platz hat für sein oder ihr «Tüechli».