In den türkischen Restaurants in Basel herrscht eine bedrückte Stimmung: «Die Stimmung ist Null, ja Null», sagt der Chef einer Bar in Kleinbasel. Seine Gäste sind allesamt Kurden. Sie seien enttäuscht vom Abstimmungsresultat in ihrem Heimatland. Der türkischen Regierung werfen sie Wahlbetrug vor.
Man kenne sich untereinander in Basel, ist immer wieder zu hören. Die Menschen aus den verschiedenen Lagern, die Erdogan-Befürworter und -Gegner, diskutierten miteinander, heisst es wiederholt. Manche gehen sich aber lieber aus dem Weg, hört man auch viel.
Von einem offenen Konflikt unter türkischen Staatsbürgern in Basel will aber niemand sprechen, auch der Basler SP-Grossrat Mustafa Atici nicht. An feierlichen Anlässen, wie zum Beispiel Hochzeiten, sässen alle am selben Tisch und diskutieren miteinander - heute vielleicht etwas heftiger als früher.
Während vor allem Kurdinnen und Kurden offen Auskunft geben, wollen Erdogan-Anhänger lieber nicht ins Mikrofon sprechen.