Das Wirtschaftsforschungsinstitut BAK Economics und die Basler Kantonalbank haben Firmen in der Region Basel zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf ihre Geschäftstätigkeit befragt. Teilgenommen haben 318 Unternehmen. Sie alle wurden zwischen dem 15. und 25. Mai befragt, also nach dem zweiten Lockerungsschritt des Bundes.
Die Studie zeigt, dass viele Unternehmen erstaunlich gut durch die Corona-Krise gekommen sind. Nur fünf Prozent der Firmen mussten Mitarbeitende entlassen. Allerdings mussten rund fünfzig Prozent der Firmen für Teile ihrer Belegschaft Kurzarbeit anmelden - und viele haben alle geplanten Investitionen gestoppt. Dies sei jedoch nur auf den ersten Blick schlimm, sagt Marc Bros de Puechredon vom Forschungsinstitut BAK: «Kurzfristig ist eine Investitionsstopp in einer Krise die richtige Massnahme.»
Zwei Jahre mit Umsatzverlusten
Wenig überraschend ergab die Umfrage, dass die Baubranche schlank durch die Krise kam, während die Gastronomie und die Hotellerie besonders leiden. Drei Viertel aller Gastro-Betriebe mussten während der Corona-Krise Kredite aufnehmen. «Das ist eine Branche, die in der Regel keine grossen Rückstellungen machen kann, deswegen ist ihre Betroffenheit jetzt auch speziell hoch», sagt Bros de Puechredon.
Die Firmen gehen zudem davon aus, dass sie erst ab dem Jahr 2022 wieder ähnliche Geschäfte machen werden wie vor der Krise. Im Durchschnitt rechnen sie damit, dass sie dieses Jahr Umsatzverluste in der Höhe von 34 Prozent einfahren und 2021 in der Höhe von 23 Prozent. «Das heisst, dass es für viele KMU eine lange Durststrecke geben wird», sagt Basil Heeb, CEO der Basler Kantonalbank. Mit den Massnahmen der Behörden sind indes zwei Drittel der Unternehmen zufrieden. BKB und BAK wollen die Umfrage im Herbst wiederholen.