Feine Herrschaften sollten trockenen Fusses und in Massen das Naturwunder bestaunen können. Die belgische Aktiengesellschaft «Grottes de Muotathal (Höll Loch) en Suisse» baute ab 1905 den vordersten Teil der Höhle aus, liess Wege betonieren, Treppenstufen in den Kalk schlagen und Geländer montieren.
Als die meisten Stuben im Tal noch von Petrollampen erleuchtet waren, stand im Hölloch bereits ein Generator, der elektrisches Licht produzierte.
Touristiker hatten Grosses vor mit dem Muotathal. Ein privater Investor erbaute das «Hotel des Grottes», das heute noch als Wohnhaus erhalten ist. Es gab sogar Pläne für eine Eisenbahnlinie, welche die Touristen direkt zum Hölloch geführt hätte. Aber die öffentliche Hand war nicht bereit, das Projekt zu finanzieren.
Das Wasser machte alles zunichte
Weil die Region zu abgelegen war, fehlten Touristen. 1909 musste die belgische AG Konkurs anmelden. Auch dem Hotelier ging noch vor dem Ersten Weltkrieg das Geld aus.
Spätestens als im Juni 1910 ein Hochwasser das Tal überschwemmte, war keine Rede mehr von Tourismus. Einzig ein paar Drähte und Isolatoren erinnern in der Höhle an die Visionen der ersten Stunde.
Erst ab Ende der Vierzigerjahre machte das Hölloch wieder von sich reden. Damals kamen Höhlenforscher, die bis heute über 200 Kilometer im Berg erkundet haben. Der bekannteste war Alfred Bögli , der 1952 mehrere Tage vom Hochwasser eingeschlossen war. Internationale Medien berichteten über das dramatische Ereignis und machten das Tal auf einen Schlag weltweit bekannt.