- Die Gemeindeversammlung von Uerkheim (Bezirk Zofingen) will keine Mobilfunkantenne auf dem Schulhausdach.
- Das Abstimmungsresultat gegen die Antenne war mit 66:99-Stimmen relativ deutlich.
- Die Wogen waren im Vorfeld der Abstimmung hoch gegangen, es gab unter anderem Drohungen gegen den Gemeindeammann.
- Deswegen waren auch Polizisten bei der Gemeindeversammlung anwesend.
Geplant war in Uerkheim eine Mobilfunkantenne der Swisscom auf dem Schulhausdach. Der Grund: der Handy-Empfang in der Gemeinde mit 1300 Einwohnern ist seit Jahren schlecht oder nicht vorhanden.
Trotz Bedenken aus der Bevölkerung betreffend Strahlung, setzte sich der Gemeinderat für die Antenne ein. Die Gesundheit der Bevölkerung sei nicht beeinträchtigt oder gefährdet, hielt der Gemeinderat in den Versammlungsunterlagen fest.
Die Gegner der Antenne bemängelten den Standort auf dem Schulhaus, aber auch die Strahlung, die von der geplanten 5G-Antenne ausgehen würde.
Das Thema Handyantenne bewegt die Gemüter in der Gemeinde Uerkheim seit längerem. Dabei wurde es auch gehässig. So wurde bei Gemeindeammann Herbert Räbmatter ein handgeschriebener Drohbrief in den Briefkasten gelegt. «Ich habe am Wochenende nicht viel geschlafen. Auf dem Brief waren zwei Grabkreuze zu sehen», beschreibt Herbert Räbmatter die Situation. Zudem sei er auch beschimpft worden.
Ruhige Versammlung trotz Drohung
Darum waren bei der Versammlung auch zwei Polizisten der Regionalpolizei Zofingen anwesend. Zu diesem Schritt hätten ihm andere Gemeindeammänner geraten, so der Gemeindeammann von Uerkheim. Die Gemeindeversammlung verlief aber ruhig, «entspannter als wir erwartet hatten», so ein erleichterter Räbmatter.
Noch ist die Mobilfunk-Frage noch nicht ganz vom Tisch. Ein Referendum gegen den Beschluss der Gemeindeversammlung ist möglich. Allenfalls müsse man auch einen anderen Standort für die Antenne suchen, denn ein Funkloch möchte Uerkheim nicht bleiben, so Räbmatter. Auf öffentlichem Grund sei eine Alternative aber schwierig. Auch ein privates Grundstück wäre aber theoretisch möglich.