An einem Werktag fahren rund 22'000 Autos durch Eglisau. Mit einer Umfahrung soll das Städtchen von diesem Verkehr entlastet werden. Die Schwierigkeit dabei: Es gilt in Eglisau beim Bau der Brücke über den Rhein besonders Rücksicht zu nehmen auf den Natur- und den Denkmalschutz.
Sowohl die Flusslandschaft als auch das Eisenbahnvidadukt sind nämlich geschützt. Deshalb gelang es jahrelang nicht, ein Konzept zu finden, das diesen Ansprüchen gerecht wird. Nun soll also der berühmte Architekt Santiago Calatrava den Knoten lösen.
«Elegant und doch zurückhaltend»
Sein Projekt fand bei der siebenköpfigen Jury des Kantons in einem anonymen Wettbewerb am meisten Zustimmung. Insbesondere die «elegante und doch zurückhaltende Erscheinung» wie auch die «Rücksichtnahme auf die Umgebung und die schutzwürdige Landschaft» hätten die Experten überzeugt, wie der Regierungsrat am Donnerstag in einer Mitteilung schreibt.
Das Siegerprojekt trägt den Namen «Weiter_Bauen_2». Inklusive der beiden Vorlandbrücken soll die Brücke rund 500 Meter lang sein, die Bogenspannweite über den Rhein beträgt 165 Meter.
Kosten von bis zu 500 Millionen Franken
Die zuständige Regierungsrätin Carmen Walker Späh betonte am Donnerstag gegenüber den Medien, dass es sich bei dem Brückenprojekt noch nicht um ein fertiges Projekt für eine Umfahrung handle. Dieses soll bis Ende Jahr inklusive Kostenschätzung erarbeitet werden.
In früheren Studien ist der Kanton zum Schluss gekommen, dass eine Umfahrung zwischen rund 200 und 500 Millionen Franken kosten könnte. Lediglich ein kleiner Teil davon entfällt auf den Bau der neuen Brücke