Ausgangslage : Im Dagmerseller Ortsteil Buchs betreibt die lokale Entsorgungsfirma Gasser AG seit 2006 die Deponie Hächlerenfeld. In dieser 11,8 Hektaren grossen Deponie werden Materialien entsorgt, die man nicht rezyklieren kann. Die Fläche wird vollständig in Fruchtfolgeflächen sowie ökologische Flächen umgewandelt.
Die Deponie für Bauschutt, Ziegel oder Bauplatten ist im Jahr 2020 ausgeschöpft und soll deshalb erweitert werden. Für diese Erweiterung müssten rund 10 Hektaren Land umgezont werden. Die dafür nötige Änderung des Zonenplans wird an der Gemeindeversammlung im Dezember entschieden.
Die Befürworter : Der Gemeinderat sowie die Grundeigentümer befürworten den Ausbau der Deponie für weitere 20 Jahre. Der Dagmerseller Gemeinderat habe eine Auslegeordnung gemacht und sei zum Schluss gekommen, dass eine Erweiterung der Deponie sinnvoll sei. «Es macht mehr Sinn, eine bestehende Deponie zu erweitern, als an einem neuen Ort eine neue Deponie zu schaffen. Dafür braucht es wieder eine neue Erschliessung und zusätzliche Strassen. Eine Erweiterung ist deshalb ökologischer», sagt Philipp Bucher, Gemeindepräsident von Dagmersellen.
Es macht mehr Sinn eine bestehende Deponie zu erweitern, als eine neue zu bauen.
Nicht zu vergessen sei zudem der finanzielle Aspekt. «In den vergangenen 10 Jahren hat die Gemeinde knapp 1 Million Franken erhalten. Ein Teil dieses Geldes floss in einen Kulturfonds und kam den Vereinen des Dorfes zu gute. Wir sind in Verhandlungen mit der Firma Gasser, um den Betrag von aktuell 2 Franken pro Kubikmeter zu erhöhen.»
Die Gegner : Zu den Gegner der Deponieerweiterung gehören vor allem Bewohner des betroffenen Dagmerseller Ortsteils Buchs. Mit der IG «Stop Deponie Buchs» wehren sie sich gegen die Erweiterung. Diese werde direkt an die Grenze eines Wohnquartiers gebaut werden. Die Gegner befürchten Lärm- und Staubimmissionen.
Man hat uns bei der Abstimmung 2002 versprochen die Deponie nach 20 Jahren zu schliessen.
«Wir haben diese Deponie jetzt 15 Jahre geduldet, jetzt reicht es uns,» sagt Andy Liniger von der IG. Dabei beruft sich Liniger auf ein Versprechen der Firma Gasser. «Man hat uns 2002 beim Abstimmungskampf versprochen, dass die Deponie nach 20 Jahren geschlossen wird. Ein Versprechen ist wie ein Handschlag, der gilt.» Als weiteres Argument gegen die Erweiterung der Deponie nennt Liniger die Lage von Dagmersellen. «Wir haben keinen Seeblick, der unsere Gemeinde attraktiv macht. Wir haben die Natur als Naherholungsgebiet und zu der müssen wir Sorge tragen.»