- Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat gegen den Imam eine Untersuchung eingeleitet.
- Er wird verdächtigt, öffentlich zu Verbrechen und Gewalttätigkeit aufgerufen zu haben.
- In einem Freitagsgebet soll der 38-Jährige den Gläubigen in der Krienser Darassalam-Moschee geraten haben, ihre Ehefrauen mit Schlägen zu disziplinieren, wenn andere Massnahmen wie Gespräche nichts brachten.
- Die «SonntagsZeitung» berichtete über den Fall. Inzwischen distanziert sich die Islamische Gemeinde Luzern von Predigten mit Gewaltaufruf.
Laut dem Zeitungsbericht war der Imam 2007 als Asylsuchender in die Schweiz gereist. Bereits 2015 wurde wegen terroristischer Aktivitäten gegen ihn ermittelt. Er wurde vom Bundesstrafgericht freigesprochen.
Weil es sich beim Aufruf zu Gewalt um ein Offizialdelikt handelt, wurde die Luzerner Staatsanwaltschaft erneut gegen ihn aktiv. Der Imam wurde am Mittwoch vorübergehend festgenommen und verhört, wie die Luzerner Behörden einen Bericht der Tamedia-Medien bestätigten.
Luzerner Muslime nehmen Stellung
Inzwischen hat die Islamische Gemeinde Luzern (IGL) zu dem Fall Stellung genommen. In einer Mitteilung vom Mittwochabend hält die IGL fest, sie lehne jegliche Art von Gewalt ab: «Wir distanzieren uns von Predigten mit Aufruf zu Verbrechen und Gewalttätigkeit.» Den Moscheen werde empfohlen, Predigten im Vorfeld zu prüfen und mit Videoaufnahmen zu dokumentieren.
Im konkreten Fall wolle man die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten: «Sollte sich ein Straftatbestand erhärten, werden wir uns öffentlich abgrenzen.» Die Muslime der IGL setzten sich ausschliesslich für das friedliche Zusammenleben und die Integration ein. Dafür leiste die IGL unentgeltliche Freiwilligenarbeit, die gemeinsame Sprache sei Deutsch.