Organisiert hatte die Informationsveranstaltung die Bürgergemeinde als Landbesitzerin der Rütihard. Das Interesse war so gross, dass die Veranstaltung in der Mittenza durchgeführt werden musste. Weit über eine Stunde beantworten Bürgergemeinderat und Vertreter der Schweizer Salinen die Fragen der Anwesenden. Trotzdem waren danach viele Besucherinnen und Besucher nicht zufrieden. «Sie beantworteten unsere Fragen bloss auf technischer Ebene und gingen nicht auf unsere Anliegen ein. Ich fühle mich nicht ernst genommen», kritisierte eine Teilnehmerin. Ein anderer Teilnehmer stellte fest, dass aneinander vorbei diskutiert werde.
Man diskutiert auf zwei Ebenen: einer materiellen, wo es um Salz und Geld geht und einer ideellen, wo es um Naherholung geht.
Unter den Teilnehmern war auch Landwirt Ruedi Brunner, der als einer der ersten Widerstand gegen den geplanten Salzabbau leistete. Die Veranstaltung vom Dienstag hat ihn nicht umgestimmt: «Ich engagiere mich weiter. Ich habe heute keine neuen Argumente gehört.»
Diese Kritik will Bürgergemeinde-Präsident Hansueli Studer nicht auf sich sitzen lassen. Er habe immer korrekt und sachlich über die Bohrprojekte informiert. Studer hat zwar ein gewisses Verständnis für die Ängste in der Bevölkerung, will aber am Projekt festhalten: «Wir setzen uns weiter für die Salzgewinnung auf der Rütihard ein. Wenn man den Leuten die Zusammenhänge erklärt, kann man ihnen die Angst nehmen», ist Studer überzeugt.
An anderen Orten konnten wir immer Lösungen finden. Hier ist der Widerstand aber besonders heftig.
Der Widerstand gegen den geplanten Salzabbau in der Rütihard kam in erster Linie von den lokalen Bauern. Sie befürchten, dass sich das Projekt negativ auf das Landschaftsbild auswirkt. Später schaltete sich die Politik ein: Die Muttenzer FDP lancierte eine Petition gegen die Bohrungen.
Urs Hofmeier, Geschäftsführer der Salinen, ist sich Widerstand gegen Probebohrungen zwar gewohnt. Doch der Protest gegen die Pläne bei der Rütihard sei überraschend. «An anderen Orten konnten wir immer Lösungen finden. Hier ist der Widerstand aber besonders heftig.»