- Am Wochenende ist es auf der Aare bei Bern und auf der Limmat in Zürich gleich zu mehreren Unfällen mit Gummibooten gekommen.
- Beim Stauwehr Engehalde in Bern wurden bei zwei Unfällen insgesamt drei Personen verletzt und mussten ins Spital gebracht werden – darunter eine Frau, welche Verunglückten half.
- Auch auf der Limmat in Zürich geriet ein Paar in einem Gummiboot beim Höngger Wehr in eine kritische Notlage. Polizisten konnten das Paar retten.
In einer Mitteilung vom Wochenende ruft die Kantonspolizei Bern in Erinnerung, dass seit diesem Jahr auf Gummibooten pro Person ein Rettungsutensil wie beispielsweise eine Rettungsweste mitgeführt werden muss.
Auf der beliebten Gummiboot-Tour auf der Aare zwischen Thun und Bern beispielsweise gibt es vier kritische Stellen, sagt Bernard Fleuti von der Berner Sektion der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft SLRG: «Es kommt immer auf den Wasserstand an, aber die gefährlichsten Stellen sind dort, wo sich der Fluss markant ändert.»
Unfälle bei Stauwehren
Die bekannteste Stelle ist wohl die Uttiger Schwelle ziemlich zu Beginn der Tour. Einige Böötlerinnen und Böötler beginnen die Aarefahrt darum erst nach der Schwelle. In der Stadt Bern folgen zwei Stauwehre, bei denen es immer wieder zu Unfällen kommt – zuletzt am Wochenende mit drei Verletzten. Weitere Rettungsaktionen der Seepolizei waren nötig, als sich Boote zwischen Thun und Bern in Schwemmholz verfingen oder in der Vegetation des Uferbereichs stecken blieben. In weiteren Fällen blieben Boote an Brückenpfeilern hängen.
Beim Schwellenmätteli und beim Stauwehr Engehalde muss das Gummiboot dann jeweils vor dem Wehr aus- und danach wieder eingewassert werden. «Und zum Abschluss gib es in Worblaufen unter der Tiefenaubrücke ziemlich hohe Wellen», sagt Fleuti. Da müsse man gut Bootfahren können.
Rettungswesten obligatorisch
Seit diesem Jahr muss jede Person eine Rettungsweste oder ein anderes Rettungsutensil mitführen. Laut Bernhard Fleuti von der SLRG nützen die Westen aber nur etwas, wenn man sie auch anhabe. «Es kann jederzeit unvorbereitet eine schwierige Situation entstehen», so Fleuti. Mit der Weste habe man immerhin die Möglichkeit, beim Kentern über Wasser zu bleiben. Die Weste erst kurz vor einer gefährlichen Situation anzuziehen, funktioniere nicht. «Das geht viel zu schnell», sagt Fleuti. Man sei zu lange damit beschäftigt, eine brenzlige Situation zu verhindern.
Ist ein Boot nicht angeschrieben, wissen wir nicht, ob wir eine aufwendige Suchaktion starten müssen.
Zudem muss das Gummiboot angeschrieben sein – mit Name und Telefonnummer. Das sei wichtig, denn wenn ein herrenloses Boot gefunden werde und man nicht wisse, zu wem es gehört, wisse man nicht, ob eine aufwendige Suchaktion gestartet werden müsse oder nicht.