18 Studierende der Hochschule Luzern wohnen aktuell in der Solothurner Gemeinde Matzendorf. Sie übernachten diese Woche in Zelten und in der Zivilschutzanlage der Gemeinde. Hintergrund ist eine gross angelegte Umfrage, die die Studierenden im Auftrag des Gemeinderats ausführen.
Der Gemeinderat möchte herausfinden, wo den Matzendörferinnen und Matzendörfer der Schuh drückt. Die Gemeinde im Solothurner Thal mit 1300 Einwohnern habe zwar eine gute Infrastruktur, betont Gemeinderätin Sara Liechti. So findet man im Dorfzentrum ein Coop-Laden, eine Bankfiliale, eine Metzgerei, eine Bäckerei, mehrere Restaurants und auch einen Hausarzt. Dies zu erhalten sei sicher eine der Herausforderungen. Welche anderen Zukunftssorgen und -wünsche die Bevölkerung habe, solle sich in der Umfrage zeigen.
Die 18 Studierenden der Hochschule Luzern befragen während der ganzen Woche möglichst viele Einwohnerinnen und Einwohner. Dazu haben sie über 40 Gesprächstermine abgemacht – beispielsweise mit Vertretern von Vereinen und Gewerbebetrieben, mit Bauern, Senioren, Jugendlichen, Schulkindern, Asylbewerbern, Neuzuzügern etc. Aber die Studierenden sind auch im Dorf unterwegs und sprechen die Bewohner an und verwickeln sie in spontane Gespräche.
Danach werten die Studierenden ihre Gesprächsnotizen aus und destillieren so die wichtigsten Punkte der Umfrage heraus. Aktuell ist dieser Prozess in vollem Gange. Dominierende Gesprächsthemen seien etwa der Verkehr, das mangelnde Bauland, die Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung und der Bevölkerung oder die fehlenden Arbeitsplätze im Dorf.
Die Umfrage ist das Projekt einer Blockwoche des Instituts für Soziale Arbeit der Hochschule Luzern. Die Blockwoche soll - trotz Zelten - kein Ferienlager sein, betonen die Beteiligten. Für die Umfrage sei es enorm wichtig, dass die Studierenden sich in Matzendorf und der Region nicht auskennen. So würden sie unvoreingenommen ans Werk gehen und so auch neue Erkenntnise zu Tage zu fördern.