- In der Stadt Luzern lebt es sich grundsätzlich sicher. Zu diesem Schluss kommt der neue Sicherheitsbericht.
- Doch zeigt der Bericht auch Defizite auf: Die Stadt muss klären, wer bei einem grossen Stromausfall oder Strommangel verantwortlich ist – und welche Massnahmen im Ernstfall ergriffen werden müssten.
- Das Problem ist seit drei Jahren bekannt.
Die Stadt Luzern betreibt seit zwölf Jahren ein Sicherheitsmanagement und legt dem Parlament den dritten umfassenden Bericht vor. Am Montag wurde er auch den Medien vorgestellt.
Laut dem jüngsten Bericht haben die Risiken bei den technischen Gefährdungen durch Stromausfall oder Cyber-Kriminalität zugenommen, so die Stadtregierung. Die höhere Verletzlichkeit der ganzen Gesellschaft sei der zunehmenden Abhängigkeit von Strom und IT geschuldet.
«Niemand ist zuständig»
Bereits die letzten Sicherheitsberichte orteten bei Stromausfall Defizite und schlugen Massnahmen vor. Über die Hälfte davon ist noch hängig, weil die Verantwortlichkeiten nicht klar sind. Die Risiken, die von den strombedingten Gefährdungen ausgehen, seien jedoch zu hoch, als dass es vertretbar wäre, die Umsetzung der Massnahmen noch weiter zu vertagen, heisst es im Bericht.
Insgesamt sind darin 55 neue Massnahmen für eine Verbesserung der Sicherheitslage der Stadt definiert. So soll etwa das Konzept für Kat-Leuchttürme, die im Notfall die Bevölkerung informieren würden, umgesetzt werden. Auch mehr Rettungsgeräte an Gewässern und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Gefahren beim Schwimmen sind aufgeführt.
Klimawandel-Bericht in Bearbeitung
Die Sicherheitslage habe sich aber nicht grundlegend verändert seit der Publikation des letzten Berichts 2016, heisst es. Gesunken ist die Gefahr von Ausfall der Wasser- und Gasversorgung, der Massenpanik, der Ausschreitungen bei Sportveranstaltungen, der Ruhestörungen und der Vermögensdelikte. Dagegen besteht ein höheres Risiko bei Strom- und IT-Ausfall, Betäubungsmitteldelikten und Cyber-Kriminalität.
Auch der Klimawandel ist im Bericht erwähnt. Höhere Temperaturen und die Gefahr bei Niederschlägen führten zu Herausforderungen für den städtischen Bevölkerungsschutz. Derzeit ist eine Klimaanpassungsstrategie in Bearbeitung, die 2020 dem Parlament unterbreitet werden soll.