In der Schweiz könnten Waren künftig in einem unterirdischen Tunnelsystem transportiert werden. Das ist die Idee des Fördervereins «Cargo sous terrain», zu welchem unter anderem auch die SBB, die Post und weitere Logistikbetriebe gehören. In einer ersten Etappe soll ein Tunnel von Zürich - unter dem Aargau durch - bis nach Härkingen führen.
Der Bundesrat ist bereit, dieses privatwirtschaftliche Projekt mit einem Gesetz zu unterstützen, wie er am Donnerstag bekannt gab. Dank des Spezialgesetzes könnten die Initianten den Tunnel durchs Mittelland einfacher planen und bauen. Eine finanzielle Beteiligung des Bundes schliesst der Bundesrat hingegen aus.
Bedingung: Kantone müssen dabei sein
Der Bundesrat knüpft seine Unterstützung jedoch an fünf Bedingungen. Eine davon lautet: «Die Kantone Zürich, Aargau und Solothurn, die von der ersten Teilstrecke betroffen sind, müssen sich mit der Realisierung einverstanden erklären und das Projekt in ihre regionale Verkehrsplanung aufnehmen.»
Auf diese Bedingung angesprochen äussern sich die Kantone Aargau und Solothurn zurückhaltend.
Die Nutzung von bestehenden Infrastrukturen steht für uns im Vordergrund.
Man habe die Idee «Cargo sous terrain» zwar intensiv diskutiert, sagt Bernardo Albisetti vom Solothurner Bau- und Justizdepartement. Vom Nutzen des unterirdischen Gütertunnels sei man aber noch nicht restlos überzeugt.
Ähnlich tönt es auch im Kanton Aargau. Vieles sei noch unklar, findet Hans Ruedi Rihs, der Leiter der kantonalen Sektion für den öffentlichen Verkehr. Die offenen Fragen beträfen vor allem die sogenannten Hubs. Das sind quasi die Bahnhöfe der unterirdischen Güterbahn.
Aus unserer Sicht sind bei der Erschliessung der oberirdischen Hubs noch einige Fragen zu klären.
Noch immer ist nämlich unklar, wie die Güter zu den Hubs hin- und wieder wegtransportiert werden. Hier müsse der Förderverein «Cargo sous terrain» noch vieles klären, bevor der Kanton überhaupt an eine Entscheidung denken könne.