Es ist bis heute das einschneidendste Ereignis in der Geschichte von Schaffhausen. Am 1. April 1944 bombardierten die Amerikaner die Stadt. 40 Menschen kamen ums Leben, gegen 300 wurden verletzt. Viele Häuser wie das Restaurant Thiergarten (Bild) waren nur noch Schutt und Asche.
Getroffen wurde vor allem die südliche Altstadt. Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Opfer auch deshalb so hoch war, weil die Schaffhauser die amerikanischen Bomber nicht als Bedrohung wahrnahmen. Obschon die Stadt Fliegeralarm ausgelöst hatte, begaben sich viele Menschen nicht in einen Luftschutzkeller, sondern gingen ans Fenster oder blieben auf der Strasse stehen, um die vermeintlich nur vorbeifliegenden Bomber zu beobachten.
In diesen Tagen gedenkt Schaffhausen wieder den dramatischen Ereignissen von damals. Gleich zwei Bücher erscheinen aus diesem Anlass. Ausserdem eröffnet das Museum im Zeughaus am 6. April eine Sonderausstellung. Dabei werden unter anderem auch Fotografien der Logbücher der verantwortlichen Bomberstaffel gezeigt.
Die Einträge des verzweifelten Navigators beweisen, dass sich die Piloten der amerikanischen Bomberstaffeln komplett verflogen hatten und der Angriff auf Schaffhausen ein fataler Irrtum war. Eigentliches Ziel war das mehr als 200 Kilometer entfernte Ludwigshafen.