834 auf Corona-Fälle, melde der Kanton Basel-Stadt. Stand, 8. April 2020, 10 Uhr. Doch die vermeintlich präzisen Daten täuschen. Tatsächlich sind nämlich nur so viele Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons-Baselstadt positiv auf das Virus getestet. Wie viele sich tatsächlich angesteckt haben, bleibt offen. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer ein Vielfaches der offiziellen Zahlen sein könnte. Denn das Virus ist heimtückisch: ganz leichte Verläufe mit wenig Symptomen sind ebenso möglich wie ganz schwere.
Eine Studie soll jetzt mehr Klarheit zu dieser Dunkelziffer bringen. In Auftrag gegeben ist sie von der Baselbieter Gesundheitsdirektion, ausgeführt von Mitarbeitern des Universitätsspital Basel. Das Ziel: herauszufinden, wann Infizierte beginnen, gegen das Virus Antikörper aufzubauen. Es geht dabei nicht nur darum herauszufinden, ob Antikörper vorhanden sind, sondern auch wann und wie viele. «Wir hoffen, dass wir dann eine Kurve zeichnen könnten zur Zahl dieser Antikörper», sagt der Studienleiter Miodrag Savic.
Dank dieser Informationen könnte in einem Zwischenschritt rasch geklärt werden, wie lange jemand in Quarantäne muss. Beteiligt sind weitere Forschungsinstitute wie das Tropeninsitut oder die ETH. Später sollen die gesammelten Daten mit anderen Studien, die weltweit gemacht werden, verknüpft werden mit dem Ziel, dass man mit einem simplen «Fingerstupf-Test» Blut entnehmen und sofort feststellen könnte, ob jemand schon immun ist. Dies wiederum würde klären, ob die so genannte Herdenimmunität bereits besteht. Eine wichtige Grundlage, um zu entscheiden, ab wann die Massnahmen wieder gelockert werden könnten.