Der Verein «Sprungbrett» unterstützt seit über 10 Jahren Erwerbslose im Kanton Uri, damit sie in der Arbeitswelt wieder Fuss fassen können. Der Verein führt in Altdorf verschiedene Werkstätten und beschäftigt dort im Schnitt 35 bis 45 arbeitslose Frauen und Männer. Sie nähen unter anderem Geschenkartikel zum Beispiel im Auftrag von Urner Banken, sie fertigen Sitzbänke oder recyceln Fernseher und Playstations.
In Uri ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu anderen Kantonen tief. Dennoch sei das Angebot des «Sprungbretts» wichtig, sagt Vereinspräsident Edgar Walker. «Wir könnten diese Leistung auch extern einkaufen. Aber so können wir unsere Leute selber betreuen und in den ersten Arbeitsmarkt integrieren.»
Die grösste Gruppe, die der Verein «Sprungbrett» betreut, sind Menschen zwischen 25 und 40 Jahre, sagt Geschäftsleiter Dave Knecht. Eine Entwicklung aber bereite ihm Sorgen: «Wir betreuen immer mehr über 50-Jährige, die in den Betrieben nicht mehr gefragt sind. Wir haben aber auch zunehmend junge Leute, die zum Beispiel ihre Lehre abgebrochen haben.»
Auch wenn die Arbeitslosigkeit im Kanton Uri vergleichsweise klein sei - Arbeit zu finden, sei schwieriger geworden, sagt Dave Knecht. «Wir spüren, dass die Arbeit bei der Industrie weniger wird, und die Menschen müssen immer weiter entfernt Arbeit suchen.» Auffallend sei auch, dass immer mehr Arbeit nur noch als Temporärstellen vergeben werde. In der Regel bleiben Arbeitslose maximal sechs Monate beim «Sprungbrett». Rund 30 Prozent von ihnen finden wieder eine feste Stelle.
Dass sie für ihre Arbeit jetzt den Anerkennungspreis der Albert Koechlin Stiftung erhalten, freut die Verantwortlichen sehr - auch wenn sie nicht wissen, wer sie für diese Auszeichnung vorgeschlagen hat. Auch wenn sie noch nicht genau wissen, für welche Projekte sie das Geld verwenden werden: Es gebe genug zu tun, und sie würden das Geld bestimmt sinnvoll verwenden.
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr