Schlitteln ist beliebt und eine gute Alternative in den Skiferien. Die meisten fühlen sich dabei sicher. «Auf einen Schlitten sitzen ohne steuern zu können, kann gefährlich sein. Aber ich mache das seit 30 Jahren und hatte kaum Unfälle», sagt Michael Neiler, Tourist aus Grossbritannien, zu Gast im bündnerischen Bergün.
Auch Ursin Albrecht aus Rifferswil (ZH) fühlt sich sicher: «Unsere Kinder tragen Helme und Rückenprotektoren. Daher kommt das schon gut.» Dass es nicht überall gut kommt, zeigen die Unfall-Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu): 7000 Schlittel-Unfälle gibt es im Schnitt pro Saison.
Gründe sind:
- Stürze und Zusammenstösse mit Steinen, Bäumen, anderen Personen oder Fahrzeugen.
- Die Geschwindigkeit wird oft unterschätzt und die Fahrkünste überschätzt.
Toni Cavelti, Rettungsleiter des Ski- und Schlittelgebiets Bergün, überraschen die hohen Unfall-Zahlen nicht: «Ein Grund für die Unfälle ist der viele Schnee. Es hat mehr offene Schlittenbahnen und mehr Schlittler. Vielleicht macht man auch irgendwo eine Schlittenbahn, wo keine war. Etwa auf einer Strasse, wo es Gegenverkehr gibt und keine Sicherheitsvorkehrungen vorhanden sind.»
Gefährlich ist laut dem bfu auch, dass sich die Menschen beim Schlitteln sicher fühlen. Die Folgen sind nicht ohne: Schädel- und Hirnverletzungen, Knochenbrüche oder sonstige Verletzungen an Beinen, Füssen und Rumpf.
Jeder hat seine eigene Technik, um Unfälle zu vermeiden. «Vor allem mit der Familie schaue ich, dass wir nicht in einer Menge voller Sportrodler sind. Man nimmt es gemütlich und schaut auch auf die Pistenverhältnisse», sagt Markus Merki aus Zürich. Und Barbara Leonardi aus Mailand meint: «In den gefährlichen Kurven muss man bereit sein, mit den Füssen bremsen zu können.»